Montag, 16. Juli 2012

Bist du eigentlich ein RICHTIGER Reiter???

Wann ist man ein richtiger Reiter? Wenn man Lektionen bis in die hohen Klassen beherrscht und mit Leichtigkeit von seinem Pferd abrufen kann? Nein.
Wenn man sich über die höchsten Hindernisse wagt, ohne mit der Wimper zu zucken? Nein.
Wenn man alle Pferde, egal ob jung oder alt händeln kann und furchtlos zu jedem wilden Hengst in die Box geht? Nein.
Wenn man die weitesten Strecken zu Pferde zurückgelegt hat? Nein.
Wenn man die Wände voll mit Schleifen und Pokalen hat? Nein
Tja, wann ist man denn dann ein RICHTIGER Reiter???
Wenn man früh morgens aufsteht, bei strömendem Regen die Pferde versorgt, im knietiefen Matsch über die Koppel stapft, um ein verlorenes Eisen zu suchen, unterwegs noch einen Notfallgraben zieht, um den Stall vor der Überschwemmung zu bewahren...
Wenn man bei 35Grad im Schatten 500 Ballen Heu in einer stickigen und schwülen Scheune stapelt...
Wenn man bis Mitternacht auf den Tierarzt wartet und ein krankes Pferd betreut, wenn man danach noch weiter bei dem Pferd bleibt bis zum Morgengrauen...
Wenn man stundenlang auf dem Pferderücken sitzt, den Rhythmus in sich aufnimmt und komplett auf sich zurück fällt und eine sonst nie gefühlte Zufriedenheit empfindet...
Wenn man  drei- bis vierstellige Summen an den Tierarzt überweist, ohne auch nur einen Gedanken an die neue Küche, das neue Auto oder das neue Sofa zu verschwenden...
Wenn man in die Augen seines Pferdes blickt und keinerlei Wunsch nach Luxus, Urlaub oder ungefüllter Freizeit verspürt...
Wenn man den ganzen Tag am Stall gearbeitet hat, nass bis auf die Knochen, Schwielen an den Händen, schmerzen im Rücken... und wenn man nach all dem nach hause kommt, und auf die Frage "wie wars?" ohne zu zögern mit "Schön, wie immer!" antwortet, DANN ist man ein richtiger Reiter.

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