Montag, 31. Dezember 2012

Was war, was wird?



Tja, schneller als erwartet ist er da: Der letzte Tag des Jahres 2012. Und somit steht automatisch der erste Tag des Jahres 2013 vor den Toren. Wie war dieses Jahr? Was Politik, Boulevard, etc angeht, so gibt es in diesen Tagen ja in sämtlichen Medien die Rückblicke der verschiedensten Art. Darauf will ich gar nicht eingehen, denn wer maßt sich schon an, zu urteilen, welches Ereignis erwähnenswert ist und welches eher nicht?
Was war in meinem ganz eigenen 2012 so los? Angefangen hat das Jahr für mich und mein Pferdchen mit einem Umzug in einen neuen Stall, was sich bisher überwiegend als Vorteil erwiesen hat. Natürlich, hat man früher einmal die Pferde selbst versorgt und nach eigenen Vorstellungen alles organisiert, fällt es manchmal schwer, wieder "nur" Einsteller zu sein, Kompromisse einzugehen und über manches hinweg zu sehen, was man selbst vielleicht anders gemacht hätte. Dafür genieße ich die Vorteile einer Reitanlage mit Halle und
Platz, im groben Komplettversorgung etc. , das macht es für mich mit meinem Job einfacher. Aber der Wunsch vom Pferd am Haus ist nur weiter nach hinten verschoben, noch nicht aufgegeben.
Gefolgt wurde dieser Wechsel leider bald von einem längeren Klinikaufenthalt meines Pferdchens. Das war schlimm, das war ein Dämpfer und das war auch teuer. Mir wurde wieder deutlich vor Augen geführt, dass das Trabertier nun mal krank ist. Chronisch und nicht heilbar. Er zeigt sich im Alltag so fit und scheinbar gesund, dass man das gerne vergisst. Doch darauf folgte eine gute Zeit. Angefangen mit unserem Distanz-Comeback in Gerolzhofen, gefolgt von schönen Ritten zu Hause, sowie wirklich Spaßigen O-Ritten, die ich für mich entdeckt habe, und ähnlichem. Immer wieder gerne fahre ich mit Pferd im Schlepp zu Freunden auch weiter weg, um mit ihnen Gemeinsam die Gegend zu erkunden. Hier seinen besonders Christine und Nadine mit ihren Paso Finos genannt und natürlich Mel im Steigerwald mit Connemara Mikado.
Im heimatlichen Stall kamen Petra und Aisha als unsere Nachbarn hinzu. In Petra habe ich eine ganz tolle Mitreiterin und Freundin gefunden, die meine Vorstellungen rund um die Ponys weitestgehend teilt. Eines unserer persönlichen Highlights war der Sternritt nach Laudenbach.
Beruflich kündigten sich übers Jahr so einige Veränderungen an meinem Arbeitsplatz an, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Ich muss sehen, was das für mich an Veränderungen bringt und wie diese mein Leben beeinflussen. Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen.
Es gab noch viele schöne Ereignisse, auch einige traurige, sie alle einzeln aufzuzählen wäre etwas langatmig.
An Sonsten wünsche ich mir für das neue Jahr weitere viele schöne Stunden im Sattel, hoffe, dass Celli sich gesundheitlich noch ein Weilchen halbwegs hält und wir zumindest moderatere Unternehmungen weiterhin gemeinsam machen können. Ich wünsche mir natürlich auch weitere schöne Stunden mit meinen Freunden, den Zweibeinern, aber auch den Vierbeinern. An Sonsten lasse ich das Jahr einfach auf mich zu kommen und mich überraschen. Das Leben hält stets so viel Unvohersehbares bereit, wir können gespannt sein!
Euch allen wünsche ich ein gutes neues Jahr und viel positive Energie zur Verwirklichung Eurer Wünsche und Träume.


















Dienstag, 25. Dezember 2012

Was bekommen Känguru-Fans zu Weihnachten???



DAS!
Und ich liebe es. Ein kleines rotes Buch habe ich allerdings bislang vergeblich in dem Beutel gesucht...


ICH SUCHE MEINEN STAMM


Ich suche meinen Stamm.
Die Leute meines Stammes sind leicht zu erkennen:
Sie gehen aufrecht,
haben Funken in den Augen und
ein Schmunzeln auf den Lippen.

Sie sind weder heilig noch erleuchtet.
Sie sind durch ihre eigene Hölle gegangen,
haben ihre Schatten und Dämonen angeschaut,
angenommen und offenbart.
Sie sind keine Kinder mehr,
wissen wohl was ihnen angetan worden ist,
haben ihre Scham und ihre Rage explodieren lassen
und dann die Vergangenheit abgelegt,
die Nabelschnur abgeschnitten und
die Verzeihung ausgesprochen.

Weil sie nichts mehr verbergen wollen,
sind sie klar und offen.
Weil sie nicht mehr verdrängen müssen,
sind sie voller Energie, Neugierde und Begeisterung.
Das Feuer brennt in ihrem Bauch!

Die Leute meines Stammes kennen
den wilden Mann und die wilde Frau in sich
und haben keine Angst davor.
Sie halten nichts für gegeben und selbstverständlich,
prüfen nach, machen ihre eigene Erfahrungen und
folgen ihrer eigenen Intuition.

Männer und Frauen meines Stammes
begegnen sich auf der gleichen Ebene,
achten und schätzen ihr "Anders"-Sein,
konfrontieren sich ohne Bosheit und lieben ohne Rückhalt.

Leute meines Stammes gehen oft nach innen,
um sich zu sammeln,
Kontakt mit den eigenen Wurzeln auf zu nehmen,
sich wieder finden,
falls sie sich durch den Rausch das Lebens verloren haben.

Und dann kehren sie gerne zu ihrem Stamm zurück,
denn sie mögen teilen und mitteilen,
geben und nehmen, schenken und beschenkt werden.

Sie leben Wärme, Geborgenheit und Intimität.
Getrennt fühlen sie sich nicht verloren wie kleine Kinder und
können gut damit umgehen.
Sie leiden aber an Isolation und
sehnen sich nach ihren Seelenbrüdern und -schwestern.

Die Zeit unserer Begegnung ist gekommen.

(unbekannt)

Montag, 24. Dezember 2012

Was sind eigentlich die Rauhnächte?


Raunächte

Die Raunächte beginnen am Abend des 25. Dezember und dauern bis 6. Januar, sind also die letzten sechs Nächte im alten und die ersten sechs Nächte im neuen Jahr. Vorchristlicher Aberglauben und uraltes Brauchtum ranken sich um diese 12 Nächte, in denen nach germanischem Aberglauben das wilde Heer von Odin durch die Luft fährt und jeden mitreißt, der ihm begegnet. Auch Berchta - bekannt aus dem Märchen als Schnee erzeugende Frau Holle - zieht in diesen Nächten mit ihren Kindern umher.
Allgemein verbreitet war der Gedanke, dass die den Nächten folgenden 12 Tage das Wetter der kommenden 12 Monate anzeigen, wobei jeder Tag für einen Monat des kommenden Jahres steht. Noch heute gibt es in ländlichen Gebieten Bauern, die sich das Wetter in dieser Zeit aufzeichnen, um eine Prognose für das kommende Jahr zu haben. In der Zeit der 12 Nächte sollte man keine Türen zuschlagen, sonst müsse man im kommenden Jahr mit Blitz und Donner rechnen. Wer sich in dieser Zeit Fingernägel oder Haare schnitt, musste mit Fingerkrankheiten oder Kopfschmerzen rechnen.
In der Nacht zum neuen Jahr sollte man in der ersten halben Stunde nach Mitternacht alle Türen und Fenster verschließen - außer der Hintertür, weil durch sie der Segen ins Haus kommt. Am Silvesterabend konnte man am Zaun des Nachbarn rütteln, damit im neuen Jahr dessen Hühner zum Eierlegen auf das eigene Grundstück kommen. Am Neujahrsmorgen sollte man Lebkuchen in Schnaps legen, anzünden und dann essen, um vor Sodbrennen geschützt zu. Zur Mitte der Zwölf Nächte, nämlich zu Silvester, sollte die wilde Jagd aufbrechen. In dieser Zeit steht nach altem Volksglauben das Geisterreich offen und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister haben Ausgang. Dämonen können Umzüge veranstalten oder mit der wilden Jagd durch die Lande ziehen. Bis in die jüngere Zeit war in weiten Teilen Europas der Glaube verbreitet, dass sich zauberkundige Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zu dieser Zeit in Werwölfe verwandelten und in dieser Gestalt Mensch und Vieh bedrohten (etwa im Baltikum, in Westdeutschland, speziell in der Eifel und den benachbarten Ardennen, oder in Bulgarien und Griechenland).
Diese Vorstellung spiegelt sich in den Perchtenläufen des Alpenraums wider. Eine andere Form der Perchten, aber regional davon getrennt und eigenständig sind die Glöckler. Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen (Silvesterfeuerwerk), sollte die Unholde fernhalten, im Alpenraum wird in allen Rauhnächten auch geböllert. In Norddeutschland ist bis heute das Rummelpottlaufen verbreitet. sein.

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Die letzte Nacht vom 5. auf den 6. Januar galt als "Berchtenabend". Der Tag wurde dann mit Maskenumzügen begangen, Felder wurden mit Weihwasser besprengt, um die Erde zum Leben zu erwecken, damit sie fruchtbar und ertragreich sei. Diesen lärmenden Berchtenläufen setzte das Christentum im Mittelalter die Umzüge der Sternsinger entgegen.




Freitag, 21. Dezember 2012

Was ist eigentlich Jul / Yul ?


Das Julfest ist das germanische Fest der Wintersonnenwende. Zum Jahresende wird die Wiedergeburt der Sonne nach dem Tod durch den Winter gefeiert. Gebräuchlich ist es, das Haus mit immergrünen Pflanzen zu schmücken, ein Julfeuer zu entfachen und sich zu beschenken (Julklapp). In den skandinavischen Sprachen heißt Weihnachten noch heute Jul, im Englischen besteht der Begriff Yule und auch im Nordfriesischen heißt es Jül.
Im Zuge der Christianisierung wurde das Julfest durch das Weihnachtsfest abgelöst, wobei einige Bräuche leicht abgewandelt übernommen wurden (Weihnachtsbaum, Bescherung, Kerzenschein).


Die Julzeit war eine zwölf Tage dauernde Friedenszeit, in der die Häuser mit immergrünen Zweigen wie Buchsbaum, Eibe, Fichte, Tanne, Stechpalme, Kiefer, Efeu, Wacholder geschmückt wurden, denen man schützende und heilende Kräfte zuschrieb. Ein alter Brauch war es auch, einen großen Holzklotz aus dem Wald zu holen, den „Julklotz“- und ihn zwölf Tage und Nächte brennen zu lassen. Mit seiner Asche wurden die Felder gedüngt und krankes Vieh versorgt. Das Haus stand den Gästen offen, die ein und aus gingen und reich bewirtet wurden.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Was ist eigentlich Samhain?




Samhain ( Sprich Souin oder Souen, je nach Region)ist keltischen Ursprungs. Im Zuge der Christianisierung wurde daraus das heutige "Allerheiligen" gebastelt. Der spätere Name “Halloween” ist auf “All Hallows´ Eve” zurückzuführen (englisch für: “Abend vor Allerheiligen”, wahrscheinlich ursprünglich aus dem heutigen Irland). Samhain ist ein Mondfest, eigentlich fällt es auf den Neumond rund um den Novemberanfang, doch der übliche Termin für Samhain ist die Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November.
In dieser Nacht ist die Grenze zwischen der Dieswelt und der Anderswelt sehr dünn, der Schleier hebt sich und die Geister der Toten statten ihren Familien und Freunden einen Besuch ab, wir zünden für sie Kerzen an und gedenken ihrer. Die Ernte ist eingefahren und man spürt das Ausatmen der Erde. Die dunkelste Zeit des Jahres beginnt. Rückzug und spirituelle Arbeit sind angezeigt.
Im Jahreskreis liegt Samhain dem Beltanefest genau gegenüber,sie stellen quasi zwei sich ausbalancierende Gegenpole dar. Für uns Wiccas ist Samhain  das Neujahrsfest, der Beginn unseres Jahreskreises,  so ist es wohl auch traditionell anzusiedeln, da die Kelten einen anderen Kalender führten und alles mit der Nacht bzw. wie das neue Jahr in der dunklen Zeit begann (deswegen auch der Neumond-Termin; sonst ist ja eher der Vollmond als Kennzeichnung üblich).Rein Traditionell scheint diese Termin als Jahresbeginn nur logisch, da nun alle Arbeiten getan und die Ernten Eingefahren sind. Quasi das Entergebnis der Tätigkeiten des letzten Jahres. Der Kreislauf beginnt von Neuem.
Wie begehen wir dieses Fest?
  • Man stellt  Kerzen ins Fenster, um den Geistern verstorbener Freunde und Verwandten den Weg zu weisen. Böse Geister sollen durch das Licht abgeschreckt werden. Heute findet sich dieser Brauch auch in den Halloween- Laternen wieder.
  • Beim Festmahl am Abend stellen wir ein zusätzliches Gedeck an den Tisch, für unsere Besucher aus der Anderswelt, alternativ kann man auch einen Teller mit Speisen auf die Fensterbank oder vor die Tür stellen. Gleichzeitig sollen damit ungebetene Gäste aus der anderen Welt besänftigt werden. 
  • Um Schutz vor verwirrten umherirrenden Geistern zu erlangen, die ihr altes Heim nicht finden, ist ebenfalls der Brauch entstanden, sich (sozusagen als “Tarnung”) gruselig zu verkleiden und lärmend durch die Gegend zu ziehen. So fällt man unter den Untoten, die zu dieser Zeit über die Erde wandern, nicht auf und sie können einen nicht auf die andere Seite des Schleiers ziehen.


    Samhain
Sommerwende,
Dunkelheit berührt den Tag,
zieht ihren schwarzen Handschuh an,
vorbei die Zeit der Fülle,
Kälte überzieht das Land,
die Natur stirbt,
bereitet die Wiedergeburt im Frühling vor.

Hexensabbat,
lasst uns die Feuer entzünden,
tanzen und feiern,
wenn sich die Schleier zwischen den Welten öffnen,
die Verstorbenen in dieser Nacht frei unter uns wandeln
und die Götter ein letztes Mal
der Fruchtbarkeit huldigen.

Lasst uns den Kreis ziehen,
von außen, nach innen gehen,
ruhen, verharren,
Brot brechen, den Kelch leeren,
um Führung und Erkenntnis bitten,
der eigenen Sterblichkeit vergegenwärtigen,
und vorbereiten auf das neue Außen im Sein.
© martina wiemers

Sonntag, 28. Oktober 2012

Was geht?

Der Herbst kündigt die kalte, dunkle und meistens nasse Jahreszeit an! In der Hoffnung auf Schnee im Winter und damit Schlittenfahrten mit Celli, habe ich jetzt ein paar mal an der langen Leine gearbeitet, um Cellis Fahrpferdekönnen etwas aufzufrischen. Und ganz so, wie ich mein Pony kenne, hat er nichts vergessen :-) Das Schlittenfahren stellt für den Winter eine wichtige Alternative für uns dar, das Training, das er auf Grund seiner Erkrankung braucht, zu absolvieren.
Nach einem herben Rückschlag in Sachen COPD vor mehreren Wochen (Strohhächsler anschmeißen während die Allergiker-Crew schon in den Boxen steht...keine gute Idee! Grrrr), ist der derzeitige Zustand für Cellis Verhältnisse gut und stabil. Dennoch habe ich beschlossen, jetzt vor dem Winter profilaktisch eine entschleimende Kur durchzuführen. Diese werde ich kommende Woche Starten. Kombiniert mit engmaschigen tierärztlichen Kontrollen hoffe ich, den Status mindetsens zu halten, wenn nicht gar weiter zu verbessern. Ganz klar auf dem Langzeitplan: In 2013 mindestens ein paar kurze oder mittlere Distanzen zu gehen, wobei die mittleren sich dann eher im unteren Bereich bewegen werden.
Was die Fütterung angeht bleibt die Frage: Wie sollen wir das Heu waschen, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen? Die Überlegung, einen Heubedampfer anzuschaffen, steht wieder im Raum. Mit dem Ergebnis, das der Selbstbau lieferte, war ich nicht zufrieden.

Am Tölt üben wir weiter fleißig, wobei es mir schwerer fällt, als gedacht, an der Konstanz und der Streckenlänge zu arbeiten. Zwar versichert man mir, dass ein taktklarer, jederzeit abrufbarer und haltbarer Tölt eines langen und steten Trainings bedarf (also bei uns Amateuren), dennoch stellt die Sache meine Geduld auf eine harte Probe.

Das Bogenschießen habe ich in der letzten Zeit sträflich vernachlässigt, was mich selbst unzufrieden macht. Angesichts der etwas komplizierten Umgangsformen der BBSler in der VFD sehe ich mich nach Alternativen um. Auch in der Hoffnung, Mel wieder mehr motivieren zu können. Aber da zeichnet sich schon eine praktikable Lösung ab, mehr dazu, wenn ich mehr weiß.
Mein treuer Ford Mondeo hat sich vor ein paar Wochen verabschiedet. Mit einem Feuerwerk sämtlicher Kontrolleuchten seines Cockpits (ein paar davon sah ich da zum ersten Mal), tat er seinen letzten Atemzug. Ich werde ihn vermissen...Wobei sein Nachfolger mir die Trauer schon sehr erleichtert. Cläuschen, seines Zeichens ein Hyundai Santa Fe, tröstet mich wirklich wunderbar...
Alles in allem ziehen wir eine durchaus positive Bilanz der momentanen Situation. Das freut mich natürlich.
Bleibt abzuwarten, was das letzte Quartal dieses Jahres uns noch bringt, ich bin zuversichtlich.

Sonntag, 30. September 2012

Mondsüchtig



Aufgeweckt von weißem Licht
Das die dunkle Nacht erhellt
Silbrig sich im Fenster bricht
Und meinen Geist mit Unruh quält

Ein einz'ger Blick nur reichet aus
Und  nie will ich mich mehr abwenden
Gebannt die Augen sehen hinauf
Gefesselt vom Glanz , soll niemals enden

Ich bin gebannt und spüre nicht
Wie ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht
Rund und weiß, doch eigentlich schlicht
Frau Luna, bitte geh noch nicht

Ist wie ein Strudel, nein ein Sog
Kann mich dem Banne nicht entziehen
Gleich Ikarus  der zur Sonne flog
Kann nicht aus deiner Macht entfliehen

Oh Mondeslicht, der Göttin Lachen
Welch Macht dir doch inne wohnt
Bewegst du doch der Meere Massen
Die Königin, die am Himmel thront

Und wenn du Macht hast über Meere
Wie soll ich kleiner Mensch dann sein
Ungerührt und unbeeinflusst
Von deinem kühlen Silberschein?

Und immer ziehst du deine Bahn
Entlang des Himmels schwarzem Samt
Fängst schmal als kleine Sichel an
dein Leib sich jede Nacht entflammt

Doch heute Nacht nur stehest du
Rund und hell am Himmelszelt
Weiß und Silber, mächtig Du
Die, die meine Nacht erhellt

Und wenn du gehst, am End der Nacht
Wird Trauer mich umklammert halten
Mit Luna ich die Nacht durchwacht
Die mich in ihrem Bann gehalten.


Julia 28.09.2012

Ozapft is...

Wie zuvor schon erwähnt, hat mich die Lust am O-Ritte-Reiten gepackt. Und so machte ich mich am 30. September auf zum Reitverein Gerolzhofen. Der dortige O-Ritt stand in diesem Jahr ganz unter dem Motto "Bayern", und die Helfer und Helferinnen hatten sich dementsprechend in Krachlederne und Dirndl geworfen. Und auch die Dekoration war in weiß-blau gehalten. Über 70 Starter hatten sich angemeldet, was allein schon ein Indikator für die Beliebtheit der dortigen Veranstaltung ist.Vor Ort traf ich mich einmal mehr mit den Mädels der Paso-Fino-Fraktion.  Christine und Nadine hatten sich das bayrische Motto zu Herzen genommen und starteten namentlich passend mit den beiden Resis. Zusammen mit meinem Celli waren wir also farblich voll abgestimmt mit drei (extrem hübschen) braunen unterwegs.
Die drei hübschesten braunen Ponys westlich des Mississippi
(Foto: Christine Griebel)


 Celli war einigen vom gerolzhofener Verein noch von der Distanz im Frühjahr in Erinnerung und wir ernteten so manchen Spruch. Beispielsweise fragte Nina, ob wir schon wieder im Ziel angekommen seine, als ich um 10 Uhr nochmal kurz zur Meldestelle ging. tzes tzes...

Vor dem Start
(Foto: Rainer Fuchs)
 Die Strecke deckte sich auch teilweise mit der Distanzstrecke, was ich nur als positiv werten kann, denn es war eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Strecke. Auf einem schönen Wiesenweg am Waldrand den Berg hinauf zogen wir das Tempo etwas an. Und wie von Christine versprochen, zeigte Resi 1 eine ganz eigene Art der Fortbewegung...von da ab nannten wir sie nur noch Hoppsie! Nicht lange nach dem Start kamen wir schon zur ersten Station, die auf der Vielseitigkeitsstrecke des Vereins lag. Zunächst mussten wir Brezeln werfen und zielgenau in einen Eimer treffen. Celli stand super brav und wir heimsten unsere ersten Punkte ein. Danach mussten wir noch einen Wall hinauf klettern, überqueren und auf der anderen Seite wieder hinunter. Die Schwierigkeiten hierbei waren, dass man im Schritt hinauf sollte, Celli aber lieber mit Schwung und einem Hupferer nach oben wollte. Auf dem Wall oben waren dann Flatterbänder quer verlegt, doch die störten ihn nicht. Brav erledigte er die Übung.






















Brezeln werfen (Foto: Rainer Fuchs)

Die beiden Resis waren auch klasse lieb, wobei Nadines Resi 2 hier schon erste Andeutungen machte, wie ihr Outfit in ferrarirot zu interpretieren sei...Nach dieser ersten Station ging es weiter und nach einer Weile tauchten wir ein Stück weit in den Wald ein. Als wir wieder auf freiem Feld waren, dauerte es nicht lange, und wir erreichten die zweite Station. Auch hier gab es zwei Aufgaben für die Teilnehmer. Zum einen sollte das Pferd mit den Vorderbeinen in einen Schaumstoffreifen treten und dann in einer Art Vorderhandwendung einmal mit der Hinterhand den Reifen umrunden... Nun ja, Celli hat den Reifen bestimmt zwanzig mal umrundet, nur leider nicht mit den Hufen IM Reifen. Zu deutsch: verkackt. Die Zweite Aufgabe, von einem Stehtisch Bierkrüge einzeln aufnehmen, zu einem zweiten Tisch bringen und dort zu einer Pyramide stapeln, hat er wieder super gemacht...mal wieder eine Aufgabe rund ums Trinken (Das Thema hatten wir ja schon mal...) woraufhin Christine Celli ganz lieb gemeint in "Schlucki" umtaufte. Pöh!!! Und weil nun Resi 2 auch einen Spitznamen wollte, zeigte sie sich zunehment ferrarimäßig rasant! Zusammen mit dem feuerroten Equipment war klar: Ferrari war der neue Name!
Der rasante Ferrari
(Foto: Rainer Fuchs)

Die beiden Finos waren hier besser unterwegs als wir, besonders "Hoppsi" outete sich als Trailpony.
Weiter auf der Strecke drifteten wir dann etwas vom Thema ab und es wurde etwas-nennen wir es ruhig albern! Zeitweise hingen wir auf den Ponyhälsen vor Lachen. gut, dass mein Traberpony seltsames Verhalten seitens seines Menschen schon gewohnt ist. Aber wie soll man auch cool bleiben, wenn Nadine in aller Ausführlichkeit erzählt, wie Fenix auf halbem Wege über einem Baumstamm, irgendwie stecken blieb, und Christine das ganze (reitenderweise) pantomimisch nachstellt? ???
Als wir wieder auf dem Vereinsgelände ankamen, waren wir jedenfalls ziemlich durchgeschüttelt vom Lachen! Nun mussten wir noch den Trailparcours bewältigen (Vor dem fürchte ich mich ja immer).

Aber diesmal hatten wir schon weniger Probleme als beim ersten Mal. Los ging es mit Trabstangen, danach folgte ein mit Vimpeln und vielem anderen dekoriertes Bierzelt, das durchritten werden musste. Anschließend im Galopp einen halben Zirkel durch eine Stangengasse, die mit Sonnenschirmen gesäumt war.

 Bis hier hin machte das Traberle gut mit. Doch dann sollte er auf einen Tanzboden, das war ihm dann doch zu viel. Ob das an dem knutschenden Pärchen (Schaufensterpuppen) lag???Immerhin waren die beiden im Zeichen der Völkerversändigung nahezu nackt und nur mit Fahnen dürftig bedeckt. Er in Frankenfahne, sie in Bayernbanner.
Danach musste der Reiter vom Pferd aus mit einem Paddel einen Fußball abschlagen und mit diesem
Kegel umstoßen. Man hatte zwei Schläge...und das doofe Paddel machte es uns echt schwer!
Christine und Resi1 an den Trabstangen
(Foto: Rainer Fuchs)

Die letzte Aufgabe fand ich klasse, da sie etwas aus der täglichen Arbeit mit den Pferden abfragte. Der Reiter musste hinter einer durch eine Stange begrenzte Linie bleiben und aus der Entfernung sein Pferd mit Hilfe von Halfter und langem Strick durch eine Cavaletti-Gasse dirigieren. Tolle Idee!
Überhaupt finde ich, dass hier der Reitverein und besonders die beiden "Hauptorganisatoren" Nina und Martin super kreativ waren und einen teils echt aufwändigen Parcours gestaltet haben. Gepaart mit einer wunderschönen Geländestrecke ein echt toller Ritt!
Und zum Abschluss gab es bei der Siegerehrung zahlreiche Ehrenpreise und eine Erinnerungsschleife für jeden.
Danke für die viele Mühe und ich hoffe, ich werde nächstes Jahr wieder dabei sein!
Und wem die tollen Bilder hier gefallen, die netterweise Rainer geschossen hat, der findet auf den seiten von Rainer und Marion Fuchs noch viel mehr schöne Bilder! Einfach auf den Link klicken!
Fuchsbau

Freitag, 28. September 2012

Die Sensation des Jahres? Wirklich nicht!


Shades of Grey????
Mal ehrlich: Wer von Euch hat es gelesen und kann die Aufregung darum nachvollziehen???? Eine  Bekannte kam aus dem Urlaub und meinte, dass jeder am Strand dieses Buch in Händen hielt und ich MÜSSE das lesen. Schließlich stehen beide Bände auf der Spiegel Bestsellerliste (und das ist ja bekanntermaßen ein echtes Gütesiegel *hust*) Wer hier auf Einblicke in die tiefen Abgründe einer düsteren Seele oder auf echte BDSM-Szenen hofft, der hofft leider vergebens. Die Geschichte macht immer wieder Hoffnung darauf, dass DIE spektakuläre Szene, die das ganze Tamm Tamm rechtfertigen würde, bald doch noch kommt, doch es passiert leider nie. Und die Geschichte, die die "ach so verbotenen und aufregenden" Sexszenen umrahmt , ist leider auch wenig spannend. Der Inhalt in kürze: Schwerreicher und erfolgreicher Unternehmer und Milliardär mit schweren psychischen Problemen (Vorsicht Klischee: schlimme Kindheit)  trifft auf naive Jungfrau, die schwer von Begriff ist. Er will sie zu seiner Sexsklavin machen, sie hat keine Ahnung, worum es da eigentlich geht. "Natürlich" verlieben sich beide ineinander und "heilen" sich gegenseitig...  Zusammengenommen mit dem Drum herum, den Locations und den Nebenfiguren liest sich die Geschichte wie eine schlechte Mischung aus "Pretty Woman" und "Twilight". In der Tat hat Christian Grey verblüffend viele Gemeinsamkeiten mit dem Vampir Edward Cullen. Beide sind reich, unglaublich gut aussehend, halten sich für schlecht und böse, und haben einen extrem übertriebenen Beschützerinstingt. Sogar beim Haar wurde beim Vampir geklaut: Kupferfarbenes Haar, immer etwas zerzaust. Die Tatsache, dass Christian ein Mensch und 10 Jahre älter ist als der gute Mr. Cullen, fällt beim Lesen nicht ins Gewicht. Und auch die Damen haben so ihre Gemeinsamkeiten: Beide halten sich für unscheinbar, obwohl die Männerwelt um sie herum baggert und gräbt wie wild, beide sind extrem unsicher und sexuell planlos, beide wollen (aaaja) nicht das Geld der Männer, keine Geschenke...
Für mich alles sehr abgekupfert. Würden hier wenigstens die immer wieder unterschwellig gemachten Versprechen gehalten, dass der geneigte Leserin bald Unglaubliches serviert werden wird, was ihr Sexleben ins unendliche bereichern wird, wäre zumindest die Aufregung um die beiden Bände erklärt. Aber sind wir mal ehrlich: Jahr 2012, Wen erschüttern hier noch ein paar Blowjobs, ein bisschen fesseln und übers Knie legen( und ja, es steht genau so im Buch, wie es hier jetzt klingt; gäääähn) etc??? Das - und sogar noch mehr-  bekommt man im Ramschständer der Bahnhofsbuchhandlung für 2,99€ mit Sicherheit auch geboten!
Fazit: Entweder bin ich restlos verdorben, oder aber Dank einer geschickten PR-Maschinerie ist es hier gelungen, zwei 08/15 Bücher zu viel mehr aufzubauschen, als sie je sein werden. Meiner Meinung nach herausgeworfenes Geld und noch nicht mal als denkfreie Bettlektüre geeignet.

Sonntag, 23. September 2012

Kawayo Hoffest

23.09.2012
Auch dieses Jahr hat  Kawayo Christine Pecha wieder zu ihrem Hoffest geladen. Nachdem ich letztes Jahr schon nicht dabei sein konnte, war der Termin dieses Jahr Pflicht. Um 14:30 Uhr kam ich an und Christine begrüßte mich auf ihre gewohnt herzliche Art, die ich so an ihr mag. Es waren schon viele andere Gäste da und auch die Paso Fino-Fraktion traf kurz nach mir ein. Wir versorgten uns gleich mal am leckeren Kuchenbuffet und  genossen den (Senseo!!!) Kaffee, der echt lecker war! Um 15 Uhr dann zeigten Christine und ihre Helfer dann einen Querschnitt durch Ihre Arbeit mit den Pferden. Angefangen von der Jungpferdeausbildung, über das Arbeiten an der langen Leine mit Shetty Pixi bis hin zum berittenen Bogenschießen mit Traum-Verlasspferd Hapanatchi. Danach gab es bei strahlendem Sonnenschein noch reichlich Gelegenheit zum Klönschnack, die wir auch gerne wahr nahmen.
Ein Besuch bei Kawayo ist irgendwie immer sehr entspannend und kommt dem Besuch an einer "Seelentankstelle" sehr nah, ich jedenfalls genieße das jedes Mal!
Vielen Dank an Kawayo!

Montag, 17. September 2012

Einmal ist immer das erste Mal

Am 16.9. fand auf der Rancho del Reflejo ein Orientierungsritt statt. Katrin Bedacht und Christin Bachmann wagten sich zum ersten Mal an solch eine Veranstaltung heran. Passend dazu: Celli und ich wagten uns ebenso zum allerersten Mal auf einen Orientierungsritt. Bisher hatte ich mich schlichtweg nicht getraut. Nicht wegen der Geländerstrecke, sondern wegen des von mir gefürchteten Trails. Aber dazu später mehr. Zunächst kam  ich mal viel zu früh am Veranstaltungsort an. Die Straßen waren frei und ich verzichtete auf mein sonst obligates Verfahren auf der Suche nach dem Turnierplatz. Der Weg dorthin war nämlich gut ausgeschildert. Parkplatz gab es reichlich für Hängergespanne der 37 Teilnehmer und weitere Besucher und es waren sogar einige Paddocks zur freien Verfügung aufgebaut und bereits mit Wasser und Heu bestückt. Luxus pur! Christine und Nadine mit ihren beiden Paso Finos Jacinto und Fenix waren so nett mich ein wenig an die Hand zu nehmen , was allerdings gar nicht so nötig gewesen war, denn die Veranstaltung war top organisiert und die Stimmung allgemein recht entspannt. Trotzdem freute ich mich, mal wieder mit den beiden unterwegs zu sein.
Celli und Ich, Nadine und Fenix, Christine und Jacinto
Foto: Christine Griebel

Ab 9 Uhr war der Start frei auf die Geländestrecke durch den schönen Steigerwald. Ich liebe es ja ohnehin im Wald zu reiten und der Steigerwald ist eben nochmal etwas besonderes. Auf der Strecke verteilt gab es 3 Stationen, an denen Aufgaben bewältigt werden mussten. Die erste Aufgabe war, das Pferd in den Anhänger zu verladen. Kein Problem. Außer vielleicht, dass der Anhänger für das Trabertier etwas zu niedrig war und er die Ohren abknicken musste. Aber alle drei Pferde stiegen brav ein und auch wieder aus.
"Wie war das nochmal?" Manche Fragen waren gar nicht so einfach
Foto: Christine Griebel
Auf halber Strecke dann, an einem tollen Aussichtspunkt, mussten Fragen rund um das theoretische Wissen über Pferde beantwortet werden.
 Nun ja, mein letztes Abzeichen liegt schon echt lange zurück... Guter Vorsatz: Theorie auffrischen! Und weiter ging es auf der schönen Strecke. Hier hatte sich dann wahrscheinlich jemand einen "lustigen Spaß" erlaubt und die Markierungen entfernt, sodass mehrere Gruppen einen Umweg ritten. Wir suchten etwas herum aber fanden schließlich wieder auf den Weg. Wenige Kilometer vor dem Ziel erwartete uns dann dir dritte Station. Jeweils zwei Reiter mit ihren Pferden mussten sich Wasserbomben zuwerfen. Natürlich vom Pferd aus. Wer denkt, die Schwierigkeit läge hierbei darin, dass die Pferde still stehen, der irrt sich gewaltig. Unsere Pferde standen alle wie die Soldaten. Wir hingegen hatte unser Zielwasser wohl vergessen zu trinken und waren manchmal doch recht ungeschickt beim Werfen und Fangen. Und eine meiner Wasserbomben zerplatze dann auch noch in Nadines Händen, sodass die eine kräftige Dusche bekam! Allerdings war das bei dem Traumwetter nicht ganz so schlimm. Aber lustig wars!

Wasserbombenwerfen
Foto: Christine Griebel


Wieder auf dem Hof angekommen, galt es, einen - meiner Meinung nach doch recht anspruchsvollen - Trailparcours zu absolvieren. Celli und ich hatten so etwas ja noch nie gemacht, und als ich den Wassergraben sah, schwante mir schon Böses.  Die Hindernisse im einzelnen:
1. Tor öffnen, durchreiten und schließen (natürlich ohne los zu lassen)
2. Fahne aufnehmen, über drei Stangen in Z-Formation traben, Fahne ablegen
3. Wassergraben im Schritt durchreiten
4. Rückwärts durch ein Stangen - L
5. Im Schritt über eine Wippe
6. Mit den Vorderbeinen auf ein (hohes!) Podest, 3 Sek. verharren.
7. Im Galopp einmal auf dem Zirkel, dann ganze Bahn, zwischen zwei Hütchen durchparieren
8. direkt darauf durch ein Flatterbandtor, an der bar einparken und einen Kurzen Kippen.


Das Tor hätte Celli sicher gut gemacht, aber ich stellte mich etwas ungeschickt an. Mit der Fahne über die Stangen war auch kein Problem. Aber dann! Die Ur-Angst vor Wasser überrollte mein Pferdchen mal wieder. und auch alle anderen, darauf folgenden Hindernisse waren nicht zu bewältigen, sobald auch nur die Blickrichtung in Richtung Wasser ging. Außerdem war er in zwischen sehr aufgedreht. Aber an der Bar einparken und geduldig stehen, bis Frauchen sich einen genehmigt hat, klappte dann wieder super. :-) Sollte mir mal zu denken geben.
Auch wenn wir dadurch im hinteren Feld landeten, Platz 19, hatten wir riesen Spaß und bekamen obendrein eine schöne Erinnerungsschleife und tolle Trostpreise. Und es war ja unser erstes Mal, da muss ja noch Luft nach oben bleiben...

Mein Fazit: Eine sehr gelungene und gut organisierte Veranstaltung, auf der ich mich rund um wohl fühlte. Nette Menschen, kreative Aufgaben und supernette Mitreiter. Danke an Nadine und Christine, denn ohne die hätte ich bis heute noch nicht meinen ersten O-Ritt hinter mir.
Zwei Wehrmutstropfen gab es allerdings: Die langen Strecken grobschottriger Wege mit schlechtem, teilweise gar keinem Seitenstreifen dürften so manchem Barhufer Probleme bereitet haben, ich jedenfalls war dankbar für Cellis Eisen. Und beim im Anschluß an den offiziellen Trail möglichen frein Training der Trailhindernisse versuchte ich mich mit Celli am Podest, und promt bekamen wir die Quittung und er verletzte sich. Zum Glück hat er "nur" Hautabschürfungen davon getragen, an Sonsten ging es gut aus!
Alles in Allem habe ich Geschmack daran gefunden und werde wohl in Zukunft öfter auf dem einen oder anderen O-Ritt zu sehen sein.

Mittwoch, 15. August 2012

Aus Erfahrung wird man klug (oder) Was sie neulich drunter trug!

Wer Reiten zu den einfachen  Dingen zählt im Leben
Und glaubt das alles sei so leicht
Dem sei ein guter Rat gegeben.
Zumal das Problem weiter reicht.

Man sieht sie aller Orten sitzen
Frauen auf der Pferde Rücken.
Wie vor Freude ihre Augen blitzen.
Und sie stören keine Mücken

Nicht der Geruch der Pferde eigen
Noch des Sommers heiße Sonne
Auch wenn sie kratzen sich an Zweigen
Das Erlebnis eine Wonne

Nichts, so scheint es, kann da stören
Wenn so glücklich und beseelt
Doch sieht man hin, so könnt man schwören
Dass tief drinnen etwas schwelt

Dauert der Ausritt etwas an
länger als nur eine Stunde
so beobachtet man dann
Dass etwas unruhig wird die Runde

Allmählich greift es rund herum
Zapplig wird der Holden Pose
Und so manche denkt sich: "Dumm,
da zwickt mich doch die Unterhose!"

Sie rutschen hin, sie rutschen her
Um zu ändern des Schlüpfers Lage
Doch bald schon zweifelt keiner mehr:
Ein String im Sattel? Eine Plage!

Es zwickt, es drückt, es rutscht herum.
Erst zu weit links dann zu weit drüben
Eine steigt ab und läuft herum
Dessous können echt sehr betrüben!

Die nächste in den Bügeln steht
versucht zu richten, was nicht sitzt
Ne andere vor Stolz vergeht
Hauptsache die Spitze spitzt!

Als nächstes wird das Tempo schneller
Etwas Trab und ein Galopp
Nur kurz wird die Stimmung heller
Dann schreit schon die nächste :" Stopp!

Ich kann auf keinen Fall so weiter
Sonst kann ich morgen nur noch stehen!"
"Gut," sagt die nächste da noch heiter
"Dann musst du nach hause gehen."

Etwas sauer ist die erste
Dass man sie alleine lässt
Doch das ist noch nicht das schwerste.
Bald wird sie sein von Schweiß durchnässt!

Denn alleine weg zu gehen
Ohne all die anderen Pferde?
"Nein!" Denkt ihr Ross, bleibt einfach stehn
"Ich geh nicht ohne meine Herde!"

Erst kämpft sie, doch dann steigt sie ab.
Ihr Reittier neben sich zu führen
Da winkt die nächste plötzlich ab
Auch sie kann sich beinah nicht mehr rühren.

Das End vom Lied? Ihr ahnt es schon!
Die ganze Truppe geht nach Hause!
Und der falschen Wäsche lohn?
Vom Reiten eine Woche Pause!

Und alle samt geloben Einsicht
Nur noch dicke Liebestöter
Bevor man weitre Ritte abbricht
Und jammert wie ein Straßenköter.

Und die Moral von der Geschicht?
Was eine wahre Pferdefrau
Glaub es oder glaub es nicht
Sagt dir das Höschen erst genau!






Montag, 6. August 2012

Die nervigen schwachen Starken...

Warum entpuppen sich die Menschen, die wir für stark halten, oft als ganz schwach? Warum zeigen sie in entscheidenden Situationen kein Rückgrad, keine Standhaftigkeit? Warum wälzen sie Verantwortung ab, werfen mit Schuldzuweisungen um sich? Und warum merken sie es nicht und halten sich selbst am meisten für  starke Persönlichkeiten mit Charakter? Warum können diese Menschen sich immer wieder Opfer suchen und diese schikanieren, ohne selbst allzu sehr behelligt zu werden? Warum merken diese Leute nicht, wie sie sich oft nicht nur daneben benehmen, sondern sogar in die absolute Peinlichkeit abrutschen und sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben?  Und warum gibt es derer so viele? Und warum halten die allermeisten der Mitmenschen den Mund, um des lieben Friedens Willen?
Und WARUM zum Teufel nerven diese Leute mich so??? Warum kann ich nicht einfach im stillen denken: "Du armer, armer Wurm."  und an sonsten der Göttin Ignora ein fettes Opfer bringen? Warum lasse ich mich ab und an sogar auf Diskussionen mit eben diesen Menschen ein?( ok, die Frage kann ich sogar beantworten: Weil's absolut Spaß macht, jemandem rhetorisch  und in Sachen Gelassenheit überlegen zu sein.)
Und warum schreibe ich das hier gerade? Ist nicht jedes geschriebene Wort zu schade?
In Ordnung, ich höre jetzt auf zu schreiben...

Sonntag, 5. August 2012

Das alte Mantel-an-aus-Spiel


Was früher beinahe jedes Wochenende in erreichbarer Nähe statt fand, ist heute zur Seltenheit geworden. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass wir schon seit Wochen und Monaten voller Vorfreude auf den 9. Sternritt nach Laudenbach waren. Dieser sollte am 28. Juli 2012 stattfinden. Bereits im Frühjahr hatten Petra und ich beschlossen: Da reiten wir hin! Roland und Franziska schlossen sich mit Rambo an unsere Planung an, ebenso Laura mit ihrer Elli.
Aber, wie das leider häufig so ist: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, nicht wahr... Rambo geht seit einiger Zeit lahm und muss sich schonen. Und ganz kurzfristig letzte Woche hatte Laura auch noch das Pech schlecht hin: Sattel kaputt, Baum gebrochen! Und bei Ellas – sagen wir mal recht speziellem Rücken findet sich auch nicht so leicht Ersatz. Und was wir zwischenzeitlich immer wieder einmal befürchtet oder gar geahnt hatten, trat dann also schließlich ein: Am Freitag Nachmittag bauten Petra und ich nur zwei Paddocks auf. Einen für Aisha, einen für Celli. Vielleicht hätte sich ja noch der eine oder andere Mitreiter gefunden, nur leider war die Wetterprognose auch noch alles andere als rosig: Immer wieder Regen und abends Gewitter, die sogar dem deutschen Wetterdienst eine Unwetterwarnung wert sein sollten. Petra und ich hatten uns schon beinahe damit abgefunden, die Pferde zu Hause zu lassen und als unberittene dort aufzulaufen. Dennoch verfolgten wir auf sämtlichen Wetterseiten im Internet, wie sich das böse Tiefdruckgebiet entwickelte, und am Samstag Vormittag prophezeiten uns die Meteorologen ein „ Regenloch zwischen 14 und 17 Uhr.“ Ha!“ Da war es, unser Zeitfenster. Ziemlich pünktlich um 14 Uhr starteten Petra und ich dann von unserer Homebase, dem Schranzhof, bei schwülheißem Wetter. Zunächst führte unser Weg über freies Feld und wir überquerten bald schon die Billingshäuser Straße. Auf der anderen Seite dann suchten wir unsere Einflugschneise in den Wald. Zwar fanden wir diese, jedoch ging es bereits nach kurzer Zeit einen derart steilen Hang hinauf, dass wir unsere, dank des schwülen Wetters schon nass geschwitzten, Pferde wendeten und eine Alternative suchten. Die Idee, einen unheimlich tollen Weg am Hang hoch über dem Main zu nehmen, überdachte ich rückwirkend nochmal und befand sie dann als ziemlich döflich. Doch als sie entstand, war sie echt toll. Ganz ehrlich. Der besagte Weg sah auch zunächst sehr schön aus und verwunschen, jedoch nach einiger Zeit wurde er immer schmaler und die Äste hingen immer tiefer. Wir mussten absteigen, als ein armdicker Ast etwa auf Cellis Rückenhöhe den Weg versperrte. Wir konnten diesen aber mit viel Kraft nach oben drücken und unsere Pferde hindurch schlüpfen lassen. Da der Weg in zwischen mehr ein Trampelpfad war, nur einen halben Meter breit und einem Abgrund auf der rechten Seite, führten wir die Pferde noch ein ganzes Stück, bis wir diese gefährliche Passage hinter uns gelassen hatten. Schließlich konnten wir wieder aufsitzen und von nun an waren die Weg sehr gut zu bereiten. Ursprünglich hatten wir vor gehabt, im Biergarten „Down-Town“ einen kleinen Stopp zu machen, doch da fielen dann plötzlich doch einige erste Regentropfen. Wir beschlossen, direkt durch zu reiten und gleich unsere Regenmäntel anzuziehen. Petra war schnell fertig mit ihrem Bundeswehrponcho, ich stieg gleich mal ab, um meinen Mantel anzuziehen. Kaum hatten wir uns eingepackt, war es natürlich wieder trocken! Das alte Mantel-an-Mantel-wieder-aus-Spiel spielten wir noch drei, vier mal auf den letzten paar Kilometern. Aber wirklich nass wurden wir dankenswerterweise nicht. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir dann den alten Sportplatz in Laudenbach und wurden dort mit Urkunde, Likörchen und kleinen Gastgeschenken empfangen. Bezeichnenderweise bestand das Gastgeschenk aus Leckerl für die Pferde und – Achtung - einem original Sternritt-Laudenbach-Energydrink. Ob sich da die Veranstalter schon so ihre Gedanken über den „Morgen danach“ gemacht hatten? Auf dem Weg zur Paddockwiese ging es direkt an einer flachen und sandigen Bucht am Main vorbei. Natürlich nahmen wir diese Einladung nur zu gerne an und gönnten den Pferde eine verdiente Abkühlung im Main. Aisha revanchierte sich, indem sie uns per Vordehufschaufel kräftig duschte!
Da wir unsere Paddocks selbst aufgebaut hatten und so etwas abseits am Rand der Wiese unser Lager eingerichtet hatten, genossen unsere Pferde den Schutz und Schatten eines riesigen Nussbaumes, es gab reichlich Heu, gemähtes Gras und, juhuuu! , der Wasserwagen stand ganze 10 Meter weg von unserem Lager. Perfekter Platz also. Schon als wir noch die letzten Handgriffe tätigten (Haare ordnen, Deo sprühen, Kontrollblick in den Spiegel...) taten Roland und Franziska ihre Ankunft per Handy kund. Laura hingegen hatte schon wieder Pech. Auto kaputt. Es sah so aus, als ob sie nicht kommen können würde.
Als nächstes stand Essen auf der Tagesordnung. Trotz reichlich Auswahl gab es für Nichtfleischesser nur die Notlösung von Beilagen. Bratkartoffeln klangen lecker, also bestellte ich mir welche. Leider entdeckte ich dann Speck darin... Nicht so toll. Aber das war zu verschmerzen.
So allmählich wurde es dämmrig und die Party kam in Schwung. Immer mehr Besucher strömten zum Sportplatz und die Liveband spielte. Die Bar wurde eröffnet. Nun stand einem lustigen Abend und einer lustigen Nacht nichts mehr im Wege. Wir feierten, tratschten, tranken, trafen alte Bekannte wieder... Hach, schön wars, mal wieder auf Sternritt zu sein. Und als das befreundete paar, das Franziska und Roland mitgeschleppt hatten, sich auch noch als Känguru-Fans (Für Outsider: „Die Känguru-Chroniken“ und „Das Känguru-Manifest“ von Marc-Uwe Kling...dringend empfohlen!!!) entpuppte, gabs nur noch Gelächter.
SCHEISSVEREIN!!!“
Grüße an Euch!
Laura kam überraschend doch noch und hatte ihren Schlafsack im Gepäck! Wie schön! Nun war also alles perfekt. Spät am Abend verabschiedeten Sich Franziska und Roland . Wir übrigen feierten weiter.Über den weiteren Verlauf des Abends wird an dieser Stelle nicht weiter berichtet, da die vielen parallel laufenden Handlungsstränge zu starker Verwirrung führen könnten. Irgendwann ganz spät...oder war es ganz früh?.. trafen alle wie verabredet am großen Lagerfeuer zusammen und schließlich taperten wir zu unserem Lager, redlich bemüht, mit unserem schwatzen niemanden zu wecken. Ehrlich...
Nach einer eher kurzen Nacht krabbelten wir aus unseren Betten...zumindest Petra und ich. Laura schlief noch selig und gänzlich unbeeindruckt vom erwachenden Reiterlager um uns herum. Petra und ich gingen dann erst mal frühstücken. Ich bekam ein Rührei ohne Speck und einen echt superguten Kaffee. Jetzt regnete es noch einmal, aber wir hatten es ja nicht eilig mit dem Aufbruch.
Leider hatte Petra nicht gut geschlafen, da es ihr zu kalt gewesen war. Und da Laura ja leider ohne Elli dabei war, wurde kurzerhand umgeplant. Petra gönnte sich noch eine Runde Schlaf, und Laura ritt mit mir und Celli auf Aisha los, Richtung Leinach. Diesmal nahmen wir einen anderen Weg durch den Wald und so erwarteten uns keine lebensgefährlichen Gebirgssteige und tiefhängende Äste mehr. Bei wunderschönem Sonnenschein legten wir unseren Weg zurück. Und Es war wirklich schön, mal wieder mit Laura unterwegs zu sein. Sie fehlt uns wirklich, seit sie Elli nach Höchberg geholt hat...
In Leinach angekommen versorgten wir unsere tollen Ponys, die uns sicher hin und wieder Heim gebracht hatten, und die auch in der Fremde so wunderbar entspannt waren, sodass wir die zwei Tage voll und ganz genießen konnten!
ich glaube, mein Pony war auch in der Bar...;-)

Schließlich fuhren wir mit Petras Auto vom Stall zurück zum Sportplatz Laudenbach. Petra hatte schon alles abgebaut und aufgeräumt. Und so verabschiedeten wir uns und jeder fuhr nach Hause. Wir hatten alle noch etwas Schlaf nachzuholen, denke ich.
Es war ein rundum gelungenes Wochenende mit einem top organisierten Sternritt, ganz so, wie wir es vom Team um Willi gewöhnt sind. Vielen, vielen Dank hierfür! Wir sind das nächste mal bestimmt wieder dabei!
Und zuletzt noch danke, dass ich eines der bestimmt schönsten Hobbys der Welt habe und nette Mitreiter um mich herum obendrein!

Sonntag, 22. Juli 2012

Die Propheten der Schwerter des Lichtes unterwegs zu Simone Carlson...


Am heutigen Sonntag hat Simone Carlson, "Im Sinne des Pferdes" ,zum  Tag der offenen Tür nach Billingshausen  geladen. Da Ihr Stall in angenehmer Reitentfernung zu uns liegt, hatten Petra und ich beschlossen, uns zu Pferd dorthin auf den Weg zu machen.Nicole mit ihrer Haflingerstute Sandy kam zu uns geritten, um vom unserem Stall aus mit uns gemeinsam nach Billingshausen zu reiten.  Und sogar das Wetter hatte ein Einsehen, so konnten wir heute morgen um elf Uhr bei schönstem Reitwetter starten.  Die Strecke dorthin ist wirklich schön. Auf unserem Hinweg wechselten sich Felder und Wald ab und es gab viele schöne trab-und galopptaugliche Wege. unsere Pferde liefen sehr schön miteinander und Gesprächsstoff gibt es ja ohnehin immer genug, (auf dem Hinweg noch recht bodenständig, was sich später jedoch ändern sollte) sodass unsere 1,5h Reitzeit wie im Fluge vergingen. 
Bei Simone angekommen warteten unsere vorbestellten Paddocks mit bereitgestelltem Wasser auf unsere Pferde, und für uns selbst gab es erst einmal ein Glas Sekt. Für das leibliche Wohl war bestens Gesorgt und neben Steak und Bratwürsten gab es auch für die "andersgläubigen" Laugenstangen mit Gerupftem oder Brot mit leckeren vegetarischen Brotaufstrichen. Immer wieder entdeckte der eine oder andere ein bekanntes Gesicht und wir schwatzen und tratschten hier und da. Auf dem schön angelegten Reitplatz zeigte Simone einen Querschnitt durch ihre Arbeit mit den Pferden, machte Vorführungen am Boden und im Sattel. Daneben gab es noch Kinderreiten, Vorträge über Pferdegestütztes Coaching, Homöopathie für Pferde und Physiotherapie. und natürlich durften alle Interessierten bei regelmäßigen Führungen einen Blick in den Schauer Aktivstall mit all seinen Finessen werfen. 
Alle Beteiligten hatten wirklich eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt, ein großes Lob an dieser Stelle.
Am späten Nachmittag machten wir drei uns dann mit bester Laune wieder auf den Heimweg, diesmal über einen wunderschönen Wiesenweg durch eine Senke und den Wald zwischen Leinach und Himmelstadt. Der Weg hatte schon beinahe etwas spirituelles, wie wir in unserer Hühnergackerlaune feststellten. Es duftete nach Kräutern und ein unbekannter hatte doch Tatsächlich in regelmäßigen Abständen kleine Schalen mit Kräutern auf Pfosten aufgestellt, was schon mal wilde Spekulationen bei uns anregte, ob es sich wohl um ein seltsames und geheimes Ritual handelte??? (Leider habe ich vergessen, das zu fotografieren.)Vielleicht versteckte sich eine streng geheime Gemeinschaft dahinter...Wer weiß, ob es die Nachwirkungen des Sekts waren, oder ob wir einfach komplett gaga sind, jedenfalls sponnen wir uns in entrückte höhen, fantasierten über  Kräterräucherungen und ausgeklügelten Reinigungsritualen bei Vollmond,Die Schwerter des Lichtes gen Himmel gereckt...natürlich alles untermalt mit viel Gegackere und Gepruste. Die Propheten der Schwerter des Lichtes unterwegs, wehe, wenn sie losgelassen .Gerade noch hatten wir vom Gespräch mit den Bäumen und dem Umarmen der selben gesprochen. Und als wir uns gerade wieder beruhigen wollten, und wieder beinahe ernst waren,fanden wir DAS!!! am Wegesrand:




Dann wars natürlich komplett vorbei! zum Glück haben wir alle sehr duldsame Pferde, die die hin und wieder auftretenden Hysterie unsererseits stoisch ertragen. Aber sogar wir kamen irgendwann wieder runter auf den Boden der Tatsachen, verließen etwas wehmütig die virtuelle Planung unseres zukünftigen "Spirituellen Zentrums" und setzten nun wieder wie halbwegs normale Menschen unseren Weg fort.
Oberhalb der Leinacher Straße trennten wir uns von Nicole, die in ihre Villa Kunterbund zurückkehrte, während unsere Pferde dem stetig lauter werdenden Ruf ihrer Futtertröge eilig folgten.
Das Wetter hat uns sehr verwöhnt, die Reitstrecke war wunderschön und der Besuch bei Simone wirklich interessant. So soll ein erfüllter Sonntag aussehen!

Uffbasse!!!

Schon im November hatte ich, einem inneren Reflex nachgebend, Tickets für das Bühnenprogramm von Bülent Ceylan *schmacht*  "Wilde Kreatürken" gekauft. Gestern war es dann endlich soweit und Mel und ich machten uns auf zur S. Oliver Arena. Wobei Mel  keine Ahnung hatte, wohin ich sie mitschleifte. Erst als wir am Eingang standen und ich die Tickets zückte, ließ ich sie dann gnädigerweise mal einen Blick darauf werfen. 
Ganz nach dem ungeschriebenen aber uralten Gesetz: "Konzert = Innenraum. Comedy = "Muppet Show" , suchten wir uns Plätze auf der Empore, von denen wir eine perfekte Sicht auf die Bühne, aber auch auf den Innenraum hatten, was sich zu späterem Zeitpunkt noch als Vorteil erweisen sollte. (Ich sag nur: Prost Stefan!!!") 
Außer dem von der S. Oliver Arena schon altbekannten "Klo-Problem" (Viel zu wenig  Toiletten für viel zu viele Menschen) war alles recht entspannt und gesittet. Mit der deutschen Pünktlichkeit seiner Mütterlichen Hälfte stürmte Bülent punkt 20 Uhr die Bühne. Mit viel Stropos, noch mehr Haar und Hammermusik...aber ohne Feuer (Vielen Dank auch, Herr Feuerschutzpolizist!!!)  fegte er von links nach rechts und natürlich gabs sein ultimatives Häädbäänge zu sehen. Von der ersten Minute an hatte Bülent das gesamte Publikum bei sich. Und die drei stunden verflogen viel zu schnell! Mit einer perfekten Mischung aus Programm, Imprvisation und Spontanität brachte er den Saal zum Kochen. Mir tut heute noch der bauch weh, vor Lachen! Sympatisch auch, wie er es immer wieder schafft, zuschauer mit einzubeziehen, und sogar aus dem Klogang zweier Herren aus dem Publikum einen Stand-Up macht! Uns liefen buchstäblich die Tränen herunter, vor lachen. Wir lachten sogar so sehr, dass das beinahe einen Gag zunichte gemacht hätte! Und wir bekamen sie alle!!! Anneliese "Ruhisch!", Harald "es juggd nimmä so schlimm", Yeti Günther, Mompfreed "Bumbewasserzang", Aslan , Hassan.... alle waren da und alle durften mal kurz aus ihrem Käfig raus! 
Fazit: Die Mischung aus Selbstironie, Realsatiere und einfachem "Den-Leuten-auf -den-Mund-schauen" ist einfach unschlagbar!! Es wäre müßig, hier zu versuchen, Witze nachzuerzählen, das muss man gesehen haben!

Montag, 16. Juli 2012

Bist du eigentlich ein RICHTIGER Reiter???

Wann ist man ein richtiger Reiter? Wenn man Lektionen bis in die hohen Klassen beherrscht und mit Leichtigkeit von seinem Pferd abrufen kann? Nein.
Wenn man sich über die höchsten Hindernisse wagt, ohne mit der Wimper zu zucken? Nein.
Wenn man alle Pferde, egal ob jung oder alt händeln kann und furchtlos zu jedem wilden Hengst in die Box geht? Nein.
Wenn man die weitesten Strecken zu Pferde zurückgelegt hat? Nein.
Wenn man die Wände voll mit Schleifen und Pokalen hat? Nein
Tja, wann ist man denn dann ein RICHTIGER Reiter???
Wenn man früh morgens aufsteht, bei strömendem Regen die Pferde versorgt, im knietiefen Matsch über die Koppel stapft, um ein verlorenes Eisen zu suchen, unterwegs noch einen Notfallgraben zieht, um den Stall vor der Überschwemmung zu bewahren...
Wenn man bei 35Grad im Schatten 500 Ballen Heu in einer stickigen und schwülen Scheune stapelt...
Wenn man bis Mitternacht auf den Tierarzt wartet und ein krankes Pferd betreut, wenn man danach noch weiter bei dem Pferd bleibt bis zum Morgengrauen...
Wenn man stundenlang auf dem Pferderücken sitzt, den Rhythmus in sich aufnimmt und komplett auf sich zurück fällt und eine sonst nie gefühlte Zufriedenheit empfindet...
Wenn man  drei- bis vierstellige Summen an den Tierarzt überweist, ohne auch nur einen Gedanken an die neue Küche, das neue Auto oder das neue Sofa zu verschwenden...
Wenn man in die Augen seines Pferdes blickt und keinerlei Wunsch nach Luxus, Urlaub oder ungefüllter Freizeit verspürt...
Wenn man den ganzen Tag am Stall gearbeitet hat, nass bis auf die Knochen, Schwielen an den Händen, schmerzen im Rücken... und wenn man nach all dem nach hause kommt, und auf die Frage "wie wars?" ohne zu zögern mit "Schön, wie immer!" antwortet, DANN ist man ein richtiger Reiter.

Sonntag, 15. Juli 2012

Cellis Geschichte, Teil 3:


Ich stehe also auf dem Standstreifen, im Hänger liegt die Stute und will nicht aufstehen, nebenan fängt jetzt auch Celli an, unruhig zu werden... Ich ziehe am Strick, ich rede ihr gut zu, ich brülle sie an...nichts!
Jetzt erweißt es sich als Glück, dass ich nie mein Auto aufräume und einen halben Hausstand mit mir herum kutschiere. Ich wühle im Kofferraum, bis ich eine Gerte finde, die da schon ewig liegt, jetzt weiß ich auch, warum. Also, zurück zum Hängertürchen. "Lady, entschuldige bitte" sage ich und dann knalle ich ihr links und rechts mit der Gerte eine drauf und brülle sie an wie eine Furie:"wenn du jetzt nicht aufstehst, bring ich dich um!!!" Dabei schießen mir die Tränen in die Augen..sei es Hilflosigkeit oder Scham, ich weiß es nicht. Doch es hilft. Die Stute rappelt sich auf, prustet zwei mal und steht dann da. Der Göttin sei Dank!!!
Mit zittrigen Händen baue ich die Bruststange wieder ein und schiebe beiden Pferden noch eine Rübe ins Maul. Dann klettere ich wieder hinters Steuer und setze meine Fahrt fort. Ich versuche, noch vorsichtiger zu fahren, damit ja nichts mehr passiert. Auch mal eine Erfahrung, von uralten polnischen LKWs überholt zu werden. Nun, da fühlen diese sich auch mal stark, wenigstens ein gutes Werk getan.-
Nach insgesamt 3 Stunden fahrt rufe ich die Zukünftigen Besitzer der Stute an und sie machen sich sogleich auf den Weg. Zum Glück verläuft die restliche Fahrt reibungslos und Stuti steht fest auf ihren Füßen. Etwas mitgenommen bin ich schon, als ich gegen 19 Uhr am Stall ankomme, die Besitzer der Stute sind schon da, ebenso meine Freundin, die Celli bei sich aufnehmen wird. Zunächst laden wir beide Pferde ab, was erstaunlich ruhig klappt. Nebenbei stellen wir fest, warum die Stute wohl im Hänger hingefallen ist: Der Vorbesitzer, der sie ja als Reitpferd verkauft hat, hat es wohl gut gemeint, und sie beschlagen lassen. Jetzt sehen wir, dass es sich um ganz glatte und leichte Eisen handelt. Ohne Stifte oder ähnliches, und die Stute ist wohl noch nie zuvor auf solchen Eisen gelaufen. Erst mal wird sie ein bisschen auf und ab geführt nach der langen Fahrt, dann soll sie in den anderen Hänger einsteigen, um die letzte Etappe zu ihrem neuen zu Hause zu starten. Und man glaubt es nicht, ganz brav geht sie hinein.
Celli bezieht eine Außenbox mit Paddock davor. Nebenan steht noch ein Wallach. Doch mein Celli steht in seiner Box, linst vorsichtig durch die Tür und traut sich nicht raus. Und das, wo sein neuer Nachbar beinahe vor Neugierde platzt!
Ein wenig bleibe ich noch, dann mache ich mich auf den Heimweg, es war ein anstrengender Tag.Lange noch liege ich wach, bis ich endlich Schlaf finde... Morgen gehe ich MEINEN Traber wieder besuchen! Mit diesem schönen Gedanken schlafe ich ein.
Fortsetzung folgt



Name:                    Hucellus Junior
Rasse:                   Töltender Traber
Rufname:               Celli
Alter:                      geb. 30.03.2000


-gezogen und zweijährig eingefahren bei einem Züchter aus Hamburg.
-danach verkauft und leider in die falschen Hände gekommen
-nach für den neuen Besitzer nicht zufriedenstellender Qualli Fall für den Pfedemetzger
-vom Tierschutz als relativer Notfall zur Vermittlung ausgeschrieben


...und  2004  bei mir gelandet!


Cellis Geschichte, Teil 2:


Mit mulmigem Gefühl fahre ich los, Richtung Hof. Die Frau neben mir ist so aufgeregt, dass ich mich frage, ob ich ohne Sie nicht besser dran wäre, da ich ja selbst schon mit den Nerven runter bin. Nun, wir erreichen einen hübschen Hof. Das Wohnhaus schick, der Hof gepflegt. Und dann kommt ER, der s gefürchtete Besitzer: Ein älterer Herr, ungefähr genau so groß wie ich...also 164cm, und leicht O-beinig. Na, vor DEM fürchte ich mich nicht. Wenn der mir dumm kommt, kegel ich den um. Ok, alles wieder in grün...phu, ausatmen. Wir marschieren zum Stall, in der Stallgasse stehen bereits die beiden, um die es geht. Ich weiß nicht, obs an meiner "Ankündigung" liegt (Patty hat ne sehr esoterische Ader, hatte ich das erwähnt??? Sie hat mir gesagt, ich solle mich ihm ankündigen, so in Gedanken...) jedenfalls beobachtet mich der braune genau!Der Besitzer fühlt sich wohl verpflichtet, uns irgendwie die Pferde zu präsentieren, also packt er zuerst die Stute an die Longe und lässt sie vor dem Stall im Kreis rumrennen...nun ja...ob das verkaufsfördernd ist...ich weiß ja nicht. Das selbe Schauspiel mit dem Walach. Suuper! Nach außen gestellt und hektisch schießt der um den Mann Herum, der wie ein Zirkusdirektor die Peitsche ohne erkennbare Absicht herum wedelt. Ich sage "ja, danke, sehr schön, das reicht mir." Um die Sache zu beenden. Wir unterhalten uns noch etwas, und dann kommt der Satz aus seinem Mund: " Wissen sie, es bricht mir ja jedes mal das Herz, wenn ich wieder zwei zum Schlachter gebe, jedes Jahr aufs neue..." Nun ist Jule vom Teufel geritten: So viel Dummheit in so einem kleinen Mann.
"Also, zuerstmal:steht der Wallach vorne rechts leicht vorbiegig. und dann hat er Überbeine an beiden Röhrbeinen."
Wums. Das sitzt. Er guckt...schaut..."Was...vorbiegig? Wo?" "Na DA!!!!!!!"
Ach nee, das hat er natürlich nicht gesehen. Zugegeben, man sieht es nur mit viel gutem Willen, aber gerade sehe ich sehr,sehr gut, was das angeht!
"Ja und die Überbeine, die hat er aber ganz neu, die habe ich auch noch nie gesehen" Ja klar!!!
"Naja, in Ordnung ist das nicht, aber ok..."
Der will mich also verarschen. Nun das kann ich auch.
Meine Kontaktfrau ist schon käseweis neben mir und gestikuliert wild herum, ich soll wohl den Mund halten...ich tu so, als verstehe ich sie nicht.
Jetzt will er schnell zum Geschäft kommen, wir gehen in einen Nebenraum. Und jetzt setz ich alles auf eine Karte:
"ich muss ihnen noch sagen, dass die Frau, die die Stute kaufen wollte abgesprungen ist. Ich hab 2000€, dafür nehm ich beide mit. Mehr hab ich nicht dabei!"
Er ist so überrollt, dass er einschlägt. Ich habs jetzt eilig, bevor er sich besinnt. "Mein Heimweg ist lang, lassen sie uns verladen" Die Stute ist schnell im Hänger, der im Übrigen passgenau vom Sohn des Hauses in die Stallgasse buxsiert wurde, sodass weder links noch rechts ein Vorbeikommen ist! Nun mein Wallach: DER geht nicht hoch. Der geht nichtmal an die Rampe ran. hatte ich erwähnt, dass beide, laut Besitzer verladefromm sind? Mit nem Futtereimer versucht er, ihn hoch zu locken, keine Chance...es dauert und dauert...ich muss noch 5,5 h Heim fahren..."Soll ichs mal versuchen?" frage ich ahnungslos, da brennt bei ihm die Sicherung durch. Er drückt mir den Strick in die Hand, schießt davon, so schnell ihn die kurzen O-Beine tragen, und kommt mit ner Peitsche wieder. Patsch patsch haut er dem Pferd saftig links und rechts derart auf den Hintern, dass der einen riesen Satz nach vorne macht. Beinahe schießt er vorne zur Vorderwand wieder aus dem Hänger raus...zum Glück ist der stabil. Der Typ brüllt seinen Sohn an "Mach die Klappe zu! Los Los schnell" Hilfe! So kann man also auch verladen...Ich denke, der geht mir nie mehr in den Hänger...das wird sich auch bewahrheiten,.
Ich verabschiede mich, und wir fahren los. Meine Begleiterin, kaum dass wir im Auto sitzen:"Wie hast du das denn gemacht?" "Ich hab gelogen" sage ich, und grinse frech.
Nachdem ich sie abgesetzt habe, tuckere ich Richtung Autobahn.
Ich bin schon eine ganze Weile unterwegs, auf der kerzengeraden Autobahn, mit konstanten 80 km/h, da rumpelt und knallt es plötzlich, der Hänger schaukelt sich auf, ich habe mühe, das Auto zu kontrollieren!
Was ist denn jetzt passiert? Ich schaue angestrengt in den Rückspiegel. Links sehe ich im Hängerfenster den Kopf des Wallachs.
Rechts sehe ich...nichts!
Kein Parkplatz, keine Bucht...was tun? Es bleibt nur der Standstreifen. Also fahre ich auf denselben und halte an. Einige Autofahrer hupen, jedoch, was soll ich sonst machen?
Ich klettere über den Beifahrersitz raus, öffne die Servicetür...und mir bleibt beinahe das Herz stehen! Die Stute ist gestürzt.Sie hat die Vorderbeine weit nach vorne gestreckt, die hinterbeine sind eingeknickt und stützen sich mehr schlecht als recht an der Mittelwand ab...sie hängt mit der Kehle auf der Bruststange und so, wie es aussieht hält sie genau damit das meiste ihres Körpergewichtes...Sie ist nicht panisch...sie reagier gar nicht! Sie hat aufgegeben.
Was jetzt? Ich rede Ihr gut zu, ich versuche, sie am Strick hoch zu ziehen...nichts! Es hilft nichts, ich muss per Notentriegelung die Bruststange lösen. Zum Glück schaffe ich es, die Stute sackt auf den Boden und bleibt liegen. Sie macht keinen versuch, aufzustehen. Ich bin verzweifelt, weiß nicht, was ich noch tun soll....
Wie bekomme ich sie dazu, sich auf ihr beine zu stellen?
Fortsetzung folgt

Cellis Geschichte, Teil 4:


Am nächsten Tag ist Montag. Ich muss arbeiten. Und das, wo mein neues Trabsi doch gerade gestern angekommen ist. Direkt nach der Arbeit düse ich zum ersten Stall, Mache Stallarbeit, kümmere mich um meine Stute, packe etwas Grundsausrüstung ins Auto und brause los, zum zweiten Stall.
Da es schon Abend geworden ist, steht der schon wieder im Stall. Der Lebensgefährte meiner Freundin hat die Pferde reingeholt-er ist ebenfalls einer der "Traber-Skeptiker"
Er berichtet mir, dass Celli heute auf der Koppel war. nun ja, da wo er ihn frühs hingestellt hat, stand das arme Tier abends immer noch. Er hat sich keine 3 Meter wegbewegt...
Jetzt steht er wieder in seiner Box, schielt um die Ecke als ich komme. Lucky, der Nachbar, brummelt, geht auf und ab, sagt: Komm doch mal raus da, ich will dich mal beschnuppern. Aber Celli geht lieber mal nicht vor die Tür. Also hole ich ich raus, binde ihn an, und beginne, zu putzen. Das Fell war wohl vor längerer zeit mal geschoren worden, es ist noch kurz. Aber die Mähne. Eine halbe Flasche Mähnenliquid schmiere ich rein, dann schaffe ich es halbwegs, sie zu entfilzen. Ich lasse mir schön Zeit und mein Pferdchen bleibt ganz brav stehen.
Für heute muss das reichen. Dann mache ich noch eine Ewigkeit herum mit Sattellage ausmessen und Schablonen anmessen etc. Denn ein Sattel muss ja auch noch her.


Die nächsten Tage verbringe ich ähnlich, wir lernen uns kennen und, man staunt nicht schlecht! Zwischen dem Traberskeptiker und Celli entwickelt sich eine tiefe Männerfreundschaft. Beidesreits. Die beiden mögen sich wirklich gerne und ich werde zeitweise etwas eifersüchtig. Besonders, seit Celli in die Herde integriert und in Rekordzeit zum Chef avanciert ist.Manchmal, wenn ich ihn von der Koppel holen will, mag er nicht ohne seine Schäflein gehen. Er galoppiert herum, treibt alle zusammen richtung Tor. Doch ich will ja nur ihn holen, und die anderen wissen das auch. Irgendeiner macht dann immer den Anfang, und geht einfach wieder. Also rennt das Trabertier wieder los! Jeder Bordercolly würde vor Neid erblassen. Ich hingegen marschiere genervt die Koppel auf und ab,nicht fähig, mein Pferd an den Strick zu bekommen. Nach 20 Minuten bin ich so sauer! Ich schmeiße ihm halbherzig das Halfter nach und er ist schon wieder am anderen Ende der Koppel, um diesmal die alte Fjordi-oma einzusammeln. Da kommt der Traberskeptiker anamarschiert. Er geht rein, mein Pferd guckt ihn an, er hebt den Zeigefinger und sagt nur: Steh!
Und mein Pferd steht.
Und ich steh auch-nämlich dumm da...
Toll!
Es hilft nichts, wir müssen jetzt mal anfangen, miteinander zu arbeiten. Anscheinend war die Eingewöhnungszeit schon ZU lang!
Ok, also gehen wir auf den Reitplatz, ausgestattet mit Longierzeug. Wie ich es damals beim Kauf gesehen habe, rennt Celli auch jetzt mit deftiger Außenstellung im schönen Traberhektiktrab um mich herum. Aber wenn die Jule etwas kann, dann ist es longieren. Ich arbeite beinahe jeden tag mit ihm an der Longe, und er ist sehr bemüht. Schließlich lernt er, auf die Kommandos zu hören, Übergänge in Schritt und Trab, und auch die Stellung und Biegung wird langsam aber stetig besser.
Galoppieren mag er nicht an der Longe. Ein paar mal setzt er an, aber so ungeschickt, dass er mit der Hinterhand wegrutscht. Daraufhin traut er sich nicht mehr. Ok, da arbeiten wir ein ander mal dran.
Zwischenzeitlich war ich Sattel kaufen, es ist überraschend, dass ein so schlankes und schmal gebautes Pferd, einweso weite Kammer haben kann.