Sonntag, 29. September 2013

Oh, hängt ihn auf!

Der O-Ritt in Gerolzhofen ist zu einem fixen Termin in unserem Reiterjahr geworden. Und dieses mal erfreuten uns die Organisatoren mit einem traumhaften Motto: Wir sollten ins Mittelalter zurück versetzt werden. Hurra!!!! Endlich ein Anlass für mein Reitkleid! Jenny und ich gaben uns die Ehre als keltische Kriegerinnen mit Schwert und Streitaxt. Unsere Vorfreude war riesig! Am Sonntag Morgen machten wir uns entspannt auf den Weg. Sowohl Lustig als auch Celli stapften anstandslos in den Anhänger, wie es sich für brave Pferde gehört und ab ging die Fahrt. Die Strecke ist ja gut zu fahren, ein Großteil führt über die Autobahn. Am Reitgelände angekommen führte unser erster Weg zur Anmeldung. Natürlich waren alle Helfer dem Anlass entsprechend gewandet und auch unter den bereits anwesenden Teilnehmern gab es kaum jemanden, der sich nicht mit sehr viel Mühe heraus geputzt hatte. Nach der Anmeldung erstmal noch Frühstücken. Und, oh wie lecker! Es gab Gerupften auf Brot! genau das richtige Powerfrühstück für einen Ritt!
Gesättigt staffierten wir uns und unsere Pferde aus und starteten auf die schöne Strecke durch steigerwälder Gelände. Die kannte ich ja schon von früheren Veranstaltungen, was nichts daran ändert, wie abwechslungsreich und schön sie zu reiten ist. Auf der Strecke gab es insgesamt nur vier Aufgaben, was ich als sehr angenehm empfinde, da so die Wartezeiten und das stop-and-go in Grenzen gehalten wird. Nach dem ersten Teilabschnitt erreichten  ir das Vielseitigkeitsgelände. Dort erwateten uns zwei der Aufgaben. Die erste war nicht besonders schwer. um einen Galgen herum, an dem das Opfer (natürlich ein Dummy) baumelte, sollten wir mit einer Longe nach Garrocha - Art einen Kreis reiten. dabei durfte weder die Longe durchhängen und den Boden berühren, noch durfte man sie loslassen. Celli machte keinerlei Probleme. Lustig bog aus lauter Sehnsucht nach seinem Kumpel leider etwas zu früh ab, sodass Jenny die Longe zu bald loslassen musste. Aber Auch sie bekam ein paar Punkte. Die zweite Aufgabe wäre ebenso einfach gewesen, hätten wir nicht bodenlange Röcke getragen. In einigem Abstand standen zwei Hochsitze. Man sollte vom Pferd auf den einen Hochsitz klettern, ohne den Boden zu berühren, hinaufsteigen und einen Zinnbecher holen. dann wieder aufs Pferd klettern, natürlich wieder ohne den Umweg über den Boden. Nun galt es, zum zweiten Hochsitz zu reiten und auf die selbe Art und Weise den Becher dort abstellen. Kurzerhand raffte ich meinen Rock und steckte ihn hoch. So ging es auch mit dem Klettern.
Celli ist es ja gewohnt, dass ich irgendwo hinauf steige und so gab es auch hier die volle Punktzahl. Da war ich natrürlich stolz auf das Trabertier. Auch Jenny meisterte trotz wallenden Gewändern die Kletteraufgabe sehr gut und heimste ihre 10 Punkte ein. An dieser Station trafen wir auch auf Franzi mit ihrem Haflinger Nestor sowie einem ganzen Fanclub als Begleiter. da wir uns gerade so nett unterhielten, ritten wir ab hier zu dritt weiter.
Nach einer ganzen Wiele kamen wir an die zweite Station. Der Wind hatte angezogen und es entstand der Eindruck, dass die Erfinder von Aufgabe drei diesen extra bestellt hatten. Hier sollten wir nämlich eine festgelegte Strecke mit einer großen Fahne reiten. und die Flatterte und knatterte kräftig im starken Wind. Überraschenderweise nahm Celli das ganz gelassen, sogar als der Wind ihm die Fahne einmal um den Kopf wickelte. Sollte der Traber doch noch ein waschechtes Trailpony werden??? Lustig machte das natürlich ganz souverän, die coole Socke. Dritte Aufgabe also super bewältigt.
Die vierte Aufgabe war dann im Seitwärts über ein Stangen-Z. Das gelang mir so lala. Jenny machte das mit Lustig gar nicht so schlecht dafür, dass sie ihn so selten reitet und bekam dafür auch eine große Belohnung in voller Punktzahl. Nun galt es nur noch, den Rest der Strecke gemütlich nach Hause zum Reitplatz zu reiten und die schöne Landschaft zu genießen. In den Weinbergen hatten wir eine phänomenale Aussicht, das Wetter war ja nach wie vor großartig.
Beim Trail auf dem großen Reitplatz hatten die Organisatoren, allen voran Nina und Martin wieder ihre Fantasie spielen lassen und einen großartigen Parcours entworfen. Mit viel Aufwand und Mühe waren die Trailaufgaben mittelalterlich gestaltet worden und auch reichlich Dekoration entworfen worden. so wurde beispielsweise aus dem Stangensalat ein Bild mit Windmühlen, Don Quijote und Sancho Panza , natürlich mit Pferd und Esel. Die Trailaufgaben im Einzelnen waren:
1. Mit einer "Fackel" im Slalom um einen Scheiterhaufen inklusive Hexe reiten.
2. Stangensalat von allen vier Seiten anreiten und jeweils in geraden und Kurven hindurch (wo ist rechts, wo ist links, wo muss ich abbiegen???)

3. Über eine schmale Brücke reiten , unter der eine blaue Plane lag
4. Die klassische Turnierbahn beim Lanzenreiten: Hier mit einem Schild einhändig einmal herum im Galopp
5. Ringestechen. Allerdings mit einer schweren Lanze und drei Ringe zugleich aufgabeln.
6. Pferd einparken in einer Stangengasse, absteigen und eine Zugbrücke herunterkurbeln. dabei soll das Pferd ruhig stehen bleiben und auch nicht grasen.
Lustig machte alle Aufgaben ganz, ganz toll. Celli streikte bei der Brücke, die war ihm zu schmal.
Aber der ganze Parcours hat riesen Spaß gemacht.
Nun waren wir also fertig. Wir versorgten die Pferde und dann ging es zum Essenfassen, und-WOW- es gab für uns Vegies grandiose Gemüsespieße vom Grill mit Pommes und einer sensationellen Currysauce. Extrem lecker! Die restliche Wartezeit bis zur Siegerehrung verbrachten wir damit, den anderen Teilnehmern zuzuschauen und einige von Rainers schönen Fotos anzusehen.
Als der offizielle Teil beendet war, durfte man noch zu Übungszwecken in den Parcours. ich ließ Celli an der Hand über die Brücke gehen und nach kurzer Zeit machte er das ganz entspannt.
Und dann kam die Siegerehrung. Über 70 Teilnehmer waren am Start gewesen, alle in tollen und teilweise sehr aufwändigen Kostümen. Umso mehr freute es uns, dass Jenny und ich unter den Preisträgen für die Kostümwertung waren. Wir gewannen jeder einen Kinogutschein. Die Platzierungen waren alle recht dicht beieinander. Celli und ich schafften es immerhin auf den 18. Platz, Jenny erreichte sogar die Top 10. Alle Teilnehmer bekamen einen Sachpreis und eine Urkunde zur Erinnerung.
Schließlich packten wir unsere Pferde ein, wobei Celli auf dem Weg zum Hänger noch für Lacher sorgte: Plötzlich fand er Sancho Panzas Esel, den er im Parcours noch mit keinem Blick beachtet hatte, so fürchterlich, dass er nur noch rückwärts rannte und schnaubte. daran vorbei gehen? Beinahe unmöglich! Dabei sah er, Entschuldigung, derart döflich drein, dass selbst ich lachen musste. Wir mutmaßten, dass er ihn in der Dämmerung vielleicht für einen Wolf hielt *hust*.
Ein wunderschöner Tag, an dem wir soooo viel Spaß hatten, ging zu Ende und Jenny und ich saßen glücklich und dauergrinsend im Auto gen Heimat.

Wer noch nie beim O-Ritt in GEO war, sollte sich den Termin dringend vormerken! Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr und sind gespannt, wie ihr dieses tolle Thema noch toppen wollt!

Weitere schöne Bilder gibt es auch dieses mal wieder im Fuchsbau.


Samstag, 21. September 2013

"Pferde bewegen sich auf der Koppel auch nicht so viel";....Hä?

Für alle, die täglichen Koppelgang für Überbewertet halten und aus eigener Bequemlichkeit, z.B. bei schlechtem Wetter die Pferde tagelang in eine kleine Box sperren, hier mal ein kleines Filmchen. Und es sei nur erwähnt, dass hier niemand die Pferde gejagt hat oder ähnliches.