Mittwoch, 15. August 2012

Aus Erfahrung wird man klug (oder) Was sie neulich drunter trug!

Wer Reiten zu den einfachen  Dingen zählt im Leben
Und glaubt das alles sei so leicht
Dem sei ein guter Rat gegeben.
Zumal das Problem weiter reicht.

Man sieht sie aller Orten sitzen
Frauen auf der Pferde Rücken.
Wie vor Freude ihre Augen blitzen.
Und sie stören keine Mücken

Nicht der Geruch der Pferde eigen
Noch des Sommers heiße Sonne
Auch wenn sie kratzen sich an Zweigen
Das Erlebnis eine Wonne

Nichts, so scheint es, kann da stören
Wenn so glücklich und beseelt
Doch sieht man hin, so könnt man schwören
Dass tief drinnen etwas schwelt

Dauert der Ausritt etwas an
länger als nur eine Stunde
so beobachtet man dann
Dass etwas unruhig wird die Runde

Allmählich greift es rund herum
Zapplig wird der Holden Pose
Und so manche denkt sich: "Dumm,
da zwickt mich doch die Unterhose!"

Sie rutschen hin, sie rutschen her
Um zu ändern des Schlüpfers Lage
Doch bald schon zweifelt keiner mehr:
Ein String im Sattel? Eine Plage!

Es zwickt, es drückt, es rutscht herum.
Erst zu weit links dann zu weit drüben
Eine steigt ab und läuft herum
Dessous können echt sehr betrüben!

Die nächste in den Bügeln steht
versucht zu richten, was nicht sitzt
Ne andere vor Stolz vergeht
Hauptsache die Spitze spitzt!

Als nächstes wird das Tempo schneller
Etwas Trab und ein Galopp
Nur kurz wird die Stimmung heller
Dann schreit schon die nächste :" Stopp!

Ich kann auf keinen Fall so weiter
Sonst kann ich morgen nur noch stehen!"
"Gut," sagt die nächste da noch heiter
"Dann musst du nach hause gehen."

Etwas sauer ist die erste
Dass man sie alleine lässt
Doch das ist noch nicht das schwerste.
Bald wird sie sein von Schweiß durchnässt!

Denn alleine weg zu gehen
Ohne all die anderen Pferde?
"Nein!" Denkt ihr Ross, bleibt einfach stehn
"Ich geh nicht ohne meine Herde!"

Erst kämpft sie, doch dann steigt sie ab.
Ihr Reittier neben sich zu führen
Da winkt die nächste plötzlich ab
Auch sie kann sich beinah nicht mehr rühren.

Das End vom Lied? Ihr ahnt es schon!
Die ganze Truppe geht nach Hause!
Und der falschen Wäsche lohn?
Vom Reiten eine Woche Pause!

Und alle samt geloben Einsicht
Nur noch dicke Liebestöter
Bevor man weitre Ritte abbricht
Und jammert wie ein Straßenköter.

Und die Moral von der Geschicht?
Was eine wahre Pferdefrau
Glaub es oder glaub es nicht
Sagt dir das Höschen erst genau!






Montag, 6. August 2012

Die nervigen schwachen Starken...

Warum entpuppen sich die Menschen, die wir für stark halten, oft als ganz schwach? Warum zeigen sie in entscheidenden Situationen kein Rückgrad, keine Standhaftigkeit? Warum wälzen sie Verantwortung ab, werfen mit Schuldzuweisungen um sich? Und warum merken sie es nicht und halten sich selbst am meisten für  starke Persönlichkeiten mit Charakter? Warum können diese Menschen sich immer wieder Opfer suchen und diese schikanieren, ohne selbst allzu sehr behelligt zu werden? Warum merken diese Leute nicht, wie sie sich oft nicht nur daneben benehmen, sondern sogar in die absolute Peinlichkeit abrutschen und sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben?  Und warum gibt es derer so viele? Und warum halten die allermeisten der Mitmenschen den Mund, um des lieben Friedens Willen?
Und WARUM zum Teufel nerven diese Leute mich so??? Warum kann ich nicht einfach im stillen denken: "Du armer, armer Wurm."  und an sonsten der Göttin Ignora ein fettes Opfer bringen? Warum lasse ich mich ab und an sogar auf Diskussionen mit eben diesen Menschen ein?( ok, die Frage kann ich sogar beantworten: Weil's absolut Spaß macht, jemandem rhetorisch  und in Sachen Gelassenheit überlegen zu sein.)
Und warum schreibe ich das hier gerade? Ist nicht jedes geschriebene Wort zu schade?
In Ordnung, ich höre jetzt auf zu schreiben...

Sonntag, 5. August 2012

Das alte Mantel-an-aus-Spiel


Was früher beinahe jedes Wochenende in erreichbarer Nähe statt fand, ist heute zur Seltenheit geworden. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass wir schon seit Wochen und Monaten voller Vorfreude auf den 9. Sternritt nach Laudenbach waren. Dieser sollte am 28. Juli 2012 stattfinden. Bereits im Frühjahr hatten Petra und ich beschlossen: Da reiten wir hin! Roland und Franziska schlossen sich mit Rambo an unsere Planung an, ebenso Laura mit ihrer Elli.
Aber, wie das leider häufig so ist: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, nicht wahr... Rambo geht seit einiger Zeit lahm und muss sich schonen. Und ganz kurzfristig letzte Woche hatte Laura auch noch das Pech schlecht hin: Sattel kaputt, Baum gebrochen! Und bei Ellas – sagen wir mal recht speziellem Rücken findet sich auch nicht so leicht Ersatz. Und was wir zwischenzeitlich immer wieder einmal befürchtet oder gar geahnt hatten, trat dann also schließlich ein: Am Freitag Nachmittag bauten Petra und ich nur zwei Paddocks auf. Einen für Aisha, einen für Celli. Vielleicht hätte sich ja noch der eine oder andere Mitreiter gefunden, nur leider war die Wetterprognose auch noch alles andere als rosig: Immer wieder Regen und abends Gewitter, die sogar dem deutschen Wetterdienst eine Unwetterwarnung wert sein sollten. Petra und ich hatten uns schon beinahe damit abgefunden, die Pferde zu Hause zu lassen und als unberittene dort aufzulaufen. Dennoch verfolgten wir auf sämtlichen Wetterseiten im Internet, wie sich das böse Tiefdruckgebiet entwickelte, und am Samstag Vormittag prophezeiten uns die Meteorologen ein „ Regenloch zwischen 14 und 17 Uhr.“ Ha!“ Da war es, unser Zeitfenster. Ziemlich pünktlich um 14 Uhr starteten Petra und ich dann von unserer Homebase, dem Schranzhof, bei schwülheißem Wetter. Zunächst führte unser Weg über freies Feld und wir überquerten bald schon die Billingshäuser Straße. Auf der anderen Seite dann suchten wir unsere Einflugschneise in den Wald. Zwar fanden wir diese, jedoch ging es bereits nach kurzer Zeit einen derart steilen Hang hinauf, dass wir unsere, dank des schwülen Wetters schon nass geschwitzten, Pferde wendeten und eine Alternative suchten. Die Idee, einen unheimlich tollen Weg am Hang hoch über dem Main zu nehmen, überdachte ich rückwirkend nochmal und befand sie dann als ziemlich döflich. Doch als sie entstand, war sie echt toll. Ganz ehrlich. Der besagte Weg sah auch zunächst sehr schön aus und verwunschen, jedoch nach einiger Zeit wurde er immer schmaler und die Äste hingen immer tiefer. Wir mussten absteigen, als ein armdicker Ast etwa auf Cellis Rückenhöhe den Weg versperrte. Wir konnten diesen aber mit viel Kraft nach oben drücken und unsere Pferde hindurch schlüpfen lassen. Da der Weg in zwischen mehr ein Trampelpfad war, nur einen halben Meter breit und einem Abgrund auf der rechten Seite, führten wir die Pferde noch ein ganzes Stück, bis wir diese gefährliche Passage hinter uns gelassen hatten. Schließlich konnten wir wieder aufsitzen und von nun an waren die Weg sehr gut zu bereiten. Ursprünglich hatten wir vor gehabt, im Biergarten „Down-Town“ einen kleinen Stopp zu machen, doch da fielen dann plötzlich doch einige erste Regentropfen. Wir beschlossen, direkt durch zu reiten und gleich unsere Regenmäntel anzuziehen. Petra war schnell fertig mit ihrem Bundeswehrponcho, ich stieg gleich mal ab, um meinen Mantel anzuziehen. Kaum hatten wir uns eingepackt, war es natürlich wieder trocken! Das alte Mantel-an-Mantel-wieder-aus-Spiel spielten wir noch drei, vier mal auf den letzten paar Kilometern. Aber wirklich nass wurden wir dankenswerterweise nicht. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir dann den alten Sportplatz in Laudenbach und wurden dort mit Urkunde, Likörchen und kleinen Gastgeschenken empfangen. Bezeichnenderweise bestand das Gastgeschenk aus Leckerl für die Pferde und – Achtung - einem original Sternritt-Laudenbach-Energydrink. Ob sich da die Veranstalter schon so ihre Gedanken über den „Morgen danach“ gemacht hatten? Auf dem Weg zur Paddockwiese ging es direkt an einer flachen und sandigen Bucht am Main vorbei. Natürlich nahmen wir diese Einladung nur zu gerne an und gönnten den Pferde eine verdiente Abkühlung im Main. Aisha revanchierte sich, indem sie uns per Vordehufschaufel kräftig duschte!
Da wir unsere Paddocks selbst aufgebaut hatten und so etwas abseits am Rand der Wiese unser Lager eingerichtet hatten, genossen unsere Pferde den Schutz und Schatten eines riesigen Nussbaumes, es gab reichlich Heu, gemähtes Gras und, juhuuu! , der Wasserwagen stand ganze 10 Meter weg von unserem Lager. Perfekter Platz also. Schon als wir noch die letzten Handgriffe tätigten (Haare ordnen, Deo sprühen, Kontrollblick in den Spiegel...) taten Roland und Franziska ihre Ankunft per Handy kund. Laura hingegen hatte schon wieder Pech. Auto kaputt. Es sah so aus, als ob sie nicht kommen können würde.
Als nächstes stand Essen auf der Tagesordnung. Trotz reichlich Auswahl gab es für Nichtfleischesser nur die Notlösung von Beilagen. Bratkartoffeln klangen lecker, also bestellte ich mir welche. Leider entdeckte ich dann Speck darin... Nicht so toll. Aber das war zu verschmerzen.
So allmählich wurde es dämmrig und die Party kam in Schwung. Immer mehr Besucher strömten zum Sportplatz und die Liveband spielte. Die Bar wurde eröffnet. Nun stand einem lustigen Abend und einer lustigen Nacht nichts mehr im Wege. Wir feierten, tratschten, tranken, trafen alte Bekannte wieder... Hach, schön wars, mal wieder auf Sternritt zu sein. Und als das befreundete paar, das Franziska und Roland mitgeschleppt hatten, sich auch noch als Känguru-Fans (Für Outsider: „Die Känguru-Chroniken“ und „Das Känguru-Manifest“ von Marc-Uwe Kling...dringend empfohlen!!!) entpuppte, gabs nur noch Gelächter.
SCHEISSVEREIN!!!“
Grüße an Euch!
Laura kam überraschend doch noch und hatte ihren Schlafsack im Gepäck! Wie schön! Nun war also alles perfekt. Spät am Abend verabschiedeten Sich Franziska und Roland . Wir übrigen feierten weiter.Über den weiteren Verlauf des Abends wird an dieser Stelle nicht weiter berichtet, da die vielen parallel laufenden Handlungsstränge zu starker Verwirrung führen könnten. Irgendwann ganz spät...oder war es ganz früh?.. trafen alle wie verabredet am großen Lagerfeuer zusammen und schließlich taperten wir zu unserem Lager, redlich bemüht, mit unserem schwatzen niemanden zu wecken. Ehrlich...
Nach einer eher kurzen Nacht krabbelten wir aus unseren Betten...zumindest Petra und ich. Laura schlief noch selig und gänzlich unbeeindruckt vom erwachenden Reiterlager um uns herum. Petra und ich gingen dann erst mal frühstücken. Ich bekam ein Rührei ohne Speck und einen echt superguten Kaffee. Jetzt regnete es noch einmal, aber wir hatten es ja nicht eilig mit dem Aufbruch.
Leider hatte Petra nicht gut geschlafen, da es ihr zu kalt gewesen war. Und da Laura ja leider ohne Elli dabei war, wurde kurzerhand umgeplant. Petra gönnte sich noch eine Runde Schlaf, und Laura ritt mit mir und Celli auf Aisha los, Richtung Leinach. Diesmal nahmen wir einen anderen Weg durch den Wald und so erwarteten uns keine lebensgefährlichen Gebirgssteige und tiefhängende Äste mehr. Bei wunderschönem Sonnenschein legten wir unseren Weg zurück. Und Es war wirklich schön, mal wieder mit Laura unterwegs zu sein. Sie fehlt uns wirklich, seit sie Elli nach Höchberg geholt hat...
In Leinach angekommen versorgten wir unsere tollen Ponys, die uns sicher hin und wieder Heim gebracht hatten, und die auch in der Fremde so wunderbar entspannt waren, sodass wir die zwei Tage voll und ganz genießen konnten!
ich glaube, mein Pony war auch in der Bar...;-)

Schließlich fuhren wir mit Petras Auto vom Stall zurück zum Sportplatz Laudenbach. Petra hatte schon alles abgebaut und aufgeräumt. Und so verabschiedeten wir uns und jeder fuhr nach Hause. Wir hatten alle noch etwas Schlaf nachzuholen, denke ich.
Es war ein rundum gelungenes Wochenende mit einem top organisierten Sternritt, ganz so, wie wir es vom Team um Willi gewöhnt sind. Vielen, vielen Dank hierfür! Wir sind das nächste mal bestimmt wieder dabei!
Und zuletzt noch danke, dass ich eines der bestimmt schönsten Hobbys der Welt habe und nette Mitreiter um mich herum obendrein!