Sonntag, 15. Juli 2012

Cellis Geschichte, Teil 3:


Ich stehe also auf dem Standstreifen, im Hänger liegt die Stute und will nicht aufstehen, nebenan fängt jetzt auch Celli an, unruhig zu werden... Ich ziehe am Strick, ich rede ihr gut zu, ich brülle sie an...nichts!
Jetzt erweißt es sich als Glück, dass ich nie mein Auto aufräume und einen halben Hausstand mit mir herum kutschiere. Ich wühle im Kofferraum, bis ich eine Gerte finde, die da schon ewig liegt, jetzt weiß ich auch, warum. Also, zurück zum Hängertürchen. "Lady, entschuldige bitte" sage ich und dann knalle ich ihr links und rechts mit der Gerte eine drauf und brülle sie an wie eine Furie:"wenn du jetzt nicht aufstehst, bring ich dich um!!!" Dabei schießen mir die Tränen in die Augen..sei es Hilflosigkeit oder Scham, ich weiß es nicht. Doch es hilft. Die Stute rappelt sich auf, prustet zwei mal und steht dann da. Der Göttin sei Dank!!!
Mit zittrigen Händen baue ich die Bruststange wieder ein und schiebe beiden Pferden noch eine Rübe ins Maul. Dann klettere ich wieder hinters Steuer und setze meine Fahrt fort. Ich versuche, noch vorsichtiger zu fahren, damit ja nichts mehr passiert. Auch mal eine Erfahrung, von uralten polnischen LKWs überholt zu werden. Nun, da fühlen diese sich auch mal stark, wenigstens ein gutes Werk getan.-
Nach insgesamt 3 Stunden fahrt rufe ich die Zukünftigen Besitzer der Stute an und sie machen sich sogleich auf den Weg. Zum Glück verläuft die restliche Fahrt reibungslos und Stuti steht fest auf ihren Füßen. Etwas mitgenommen bin ich schon, als ich gegen 19 Uhr am Stall ankomme, die Besitzer der Stute sind schon da, ebenso meine Freundin, die Celli bei sich aufnehmen wird. Zunächst laden wir beide Pferde ab, was erstaunlich ruhig klappt. Nebenbei stellen wir fest, warum die Stute wohl im Hänger hingefallen ist: Der Vorbesitzer, der sie ja als Reitpferd verkauft hat, hat es wohl gut gemeint, und sie beschlagen lassen. Jetzt sehen wir, dass es sich um ganz glatte und leichte Eisen handelt. Ohne Stifte oder ähnliches, und die Stute ist wohl noch nie zuvor auf solchen Eisen gelaufen. Erst mal wird sie ein bisschen auf und ab geführt nach der langen Fahrt, dann soll sie in den anderen Hänger einsteigen, um die letzte Etappe zu ihrem neuen zu Hause zu starten. Und man glaubt es nicht, ganz brav geht sie hinein.
Celli bezieht eine Außenbox mit Paddock davor. Nebenan steht noch ein Wallach. Doch mein Celli steht in seiner Box, linst vorsichtig durch die Tür und traut sich nicht raus. Und das, wo sein neuer Nachbar beinahe vor Neugierde platzt!
Ein wenig bleibe ich noch, dann mache ich mich auf den Heimweg, es war ein anstrengender Tag.Lange noch liege ich wach, bis ich endlich Schlaf finde... Morgen gehe ich MEINEN Traber wieder besuchen! Mit diesem schönen Gedanken schlafe ich ein.
Fortsetzung folgt

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