Freitag, 28. September 2012

Die Sensation des Jahres? Wirklich nicht!


Shades of Grey????
Mal ehrlich: Wer von Euch hat es gelesen und kann die Aufregung darum nachvollziehen???? Eine  Bekannte kam aus dem Urlaub und meinte, dass jeder am Strand dieses Buch in Händen hielt und ich MÜSSE das lesen. Schließlich stehen beide Bände auf der Spiegel Bestsellerliste (und das ist ja bekanntermaßen ein echtes Gütesiegel *hust*) Wer hier auf Einblicke in die tiefen Abgründe einer düsteren Seele oder auf echte BDSM-Szenen hofft, der hofft leider vergebens. Die Geschichte macht immer wieder Hoffnung darauf, dass DIE spektakuläre Szene, die das ganze Tamm Tamm rechtfertigen würde, bald doch noch kommt, doch es passiert leider nie. Und die Geschichte, die die "ach so verbotenen und aufregenden" Sexszenen umrahmt , ist leider auch wenig spannend. Der Inhalt in kürze: Schwerreicher und erfolgreicher Unternehmer und Milliardär mit schweren psychischen Problemen (Vorsicht Klischee: schlimme Kindheit)  trifft auf naive Jungfrau, die schwer von Begriff ist. Er will sie zu seiner Sexsklavin machen, sie hat keine Ahnung, worum es da eigentlich geht. "Natürlich" verlieben sich beide ineinander und "heilen" sich gegenseitig...  Zusammengenommen mit dem Drum herum, den Locations und den Nebenfiguren liest sich die Geschichte wie eine schlechte Mischung aus "Pretty Woman" und "Twilight". In der Tat hat Christian Grey verblüffend viele Gemeinsamkeiten mit dem Vampir Edward Cullen. Beide sind reich, unglaublich gut aussehend, halten sich für schlecht und böse, und haben einen extrem übertriebenen Beschützerinstingt. Sogar beim Haar wurde beim Vampir geklaut: Kupferfarbenes Haar, immer etwas zerzaust. Die Tatsache, dass Christian ein Mensch und 10 Jahre älter ist als der gute Mr. Cullen, fällt beim Lesen nicht ins Gewicht. Und auch die Damen haben so ihre Gemeinsamkeiten: Beide halten sich für unscheinbar, obwohl die Männerwelt um sie herum baggert und gräbt wie wild, beide sind extrem unsicher und sexuell planlos, beide wollen (aaaja) nicht das Geld der Männer, keine Geschenke...
Für mich alles sehr abgekupfert. Würden hier wenigstens die immer wieder unterschwellig gemachten Versprechen gehalten, dass der geneigte Leserin bald Unglaubliches serviert werden wird, was ihr Sexleben ins unendliche bereichern wird, wäre zumindest die Aufregung um die beiden Bände erklärt. Aber sind wir mal ehrlich: Jahr 2012, Wen erschüttern hier noch ein paar Blowjobs, ein bisschen fesseln und übers Knie legen( und ja, es steht genau so im Buch, wie es hier jetzt klingt; gäääähn) etc??? Das - und sogar noch mehr-  bekommt man im Ramschständer der Bahnhofsbuchhandlung für 2,99€ mit Sicherheit auch geboten!
Fazit: Entweder bin ich restlos verdorben, oder aber Dank einer geschickten PR-Maschinerie ist es hier gelungen, zwei 08/15 Bücher zu viel mehr aufzubauschen, als sie je sein werden. Meiner Meinung nach herausgeworfenes Geld und noch nicht mal als denkfreie Bettlektüre geeignet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen