Samstag, 17. Januar 2015

Eisbärenritt die Dritte!

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt und dennoch startet sie schon, die neue Ritt-Saison. Beinahe schon Tradition ist es, diese mit dem Eisbärenritt in Mainbernheim zu beginnen. Der startete dieses Jahr in die Dritte Auflage und trug ein neues Gewand. Als O-Ritt kam er diesmal um die Ecke. Eine Neuerung, die wir erst mal erfreut aufnahmen. Überhaupt ist die Vorfreude auf den ersten Ritt im neuen Jahr immer richtig groß. Dieses mal hatten wir uns zu Dritt angemeldet. Tina, Jenny und ich mit Darik, Hursti und Celli natürlich. Darik sollte den großen Eisbären miemen und hatte sich richtig ins Zeug gelegt, indem er sich ein wirklich ansehnliches Eisbären-Puschefell hatte wachsen lassen. Jenny und ich würden zwei kleine Eisbären an seiner Seite sein.
Aufsteigen von rechts. Gar nicht so einfach! (Bild YR-Photography)
Doch vor den Ritt hat das Schicksal die Anfahrt gestellt. Eigentlich kein Problem. Eigentlich. Allerdings hatte ich nicht mit der vermessenen Taktik meines Hängers zur Arbeitsverweigerung gerechnet. Er hatte sich dazu mit dem Hammer verschworen. Dieser landete zwei Mal (!) Auf meinem Daumen, als ich in meinen Regenmantel neue Knöpfe hämmern musste. Autsch! Doch damit nicht genug. Dann trat der Pferdehänger höchst selbst in Aktion. Zuerst wurde ich beinahe Opfer eines Attentats, als ich das Seitenfenster kippen wollte. Es stürzte sich wie wild auf mich! Mit knapper Not konnte ich ausweichen und blieb unbeschadet. Und was jetzt? Daumen blau. Fenster im Dreck, Loch in der Haube. Uhrzeit: Zu spät. Julia: Schnauze voll! Jenny und Tina waren schon davon gerollt. Also hab ich auf dem Handy angerufen und nachdem ich endlich einigermaßen verständlich machen konnte, wie genau der "Hängerschaden" (Insider: Hauptsache kein Seegelschaden!LOL) aussah, sagte ich: "Ich bleib da!" Aber sowas lässt Tina einem ja so einfach nicht durchgehen. Zeugenaussagen zu folge waren ihre ungefähren Worte. "Die hat ja wohl nen Knall! Die bleibt nicht einfach da.!" O.K. ich hab mich auch wieder etwas beruhigt und startete eine provisorische Reparatur, die überraschenderweise glückte. Als Jenny dazu kam, von Tina aus dem Auto befohlen, mir zur Hilfe zu eilen, war ich schon wieder fahrbereit. Ein großes Lob ans Trabertier, dass, außer leicht irritierter Blicke, das ganze entspannt aussaß.
Dann gings also endlich los, Richtung Mainbernheim. Beinahe ebenso traditionell schon mit Verspätung. Die vom Hänger mitgeschleifte Pylone, ein letzter Versuch seinerseits, wurde von Jenny am Tor entfernt. Und damit war die Rangfolge zwischen dem Gefährt und mir auch wieder geklärt.
Hufeisen werfen (Bild: YR Photography)
Als wir vor Ort ankamen, wurden wir von Johannes auf unseren Parkplatz eingewiesen. Zeitlich haute alles noch hin, also alles wieder gut. Wir machten, nachdem wir alle Begrüßt hatten, unsere Pferde fertig und gingen zum Start am Reitplatz. Dort wurden wir von der Trailchefin Christine mit Karte, Laufzettel und einer schriftlichen Wegbeschreibung mit integrierten Fragen für die Strecke ausgestattet. Außerdem mussten wir hier gleich die ersten beiden Aufgaben erledigen. Die erste klang einfach, war aber echt schwer. Aufsteigen von rechts. Ich sage Euch, der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Kurzfristig während des Aufsteigevorgangs um 50 Jahre gealtert, ächzten wir uns aber alle in den Sattel, bereit für die zweite Aufgabe: Hufeisen in einen Eimer werfen. Die Schwierigkeit hierbei war vor allem, dass es ganz unterschiedliche Eisen mit unterschiedlichem Gewicht waren. Nun ja, zielen ist ja eh nicht so meins...





Und dann ging es los, auf die Strecke, zunächst noch im Nieselregen. da wir ja nach Karte reiten mussten und Fragen beantworten sollten, gab es bei uns strickte Arbeitsteilung. Tina war unser Scout und zeigte uns den Weg, Jenny und ich waren für die Fragen zuständig, ich warf dabei nur manchmal einen Blick auf Tinas Karte, wenn etwas unklar war (also eigentlich gar nicht). Die erste Aufgabe war, die Jägerhochsitze , an denen wir direkt vorbei kamen, zu zählen. Bis Wilanzheim zählten wir
Tina und Jenny unterwegs (Bild: Privat)
Auf der Strecke: Celli wie immer forsch voran
(Bild:Privat)
sieben Stück und notierten das entsprechend. Im Ort angekommen, sollten wir eine Hausnummer suchen, auch das kein Problem. Wir umrundeten Wilanzheim zur Hälfte und sollten dort Ausschau nach einem Sportplatz halten und sagen, für welche Sportart dieser gemacht war. Das war leicht, ein Fußballplatz. Weiter ging es übers Feld, wobei wir eine Kapelle passierten, an der wir wieder zählen durften, diesmal Bäume. Auch das war zu bewerkstelligen. Als letztes stand die Frage nach einem Bewohner der fränkischen Kulturlandschaft. Den fanden wir dann auf einer Infotafel am Wegesrand: Der Ortolan. Den kannte ich noch nicht. Also auch gleich noch was für die Bildung getan. Bald darauf erreichten wir den Zwischenstopp. Dort wurden wir verpflegt mit Kaffee, Tee, Kuchen und
Ankunft am Parcours (Bild: Corazon Del Rio)
Eierringen. Sehr lecker und gerade passend, da  wir ja nun schon eine Weile unterwegs waren. Aufgaben gab es hier auch zwei. Zum Einen alle vier Pferdehufe in Eimer stellen, am besten gleichzeitig. Darik und Hursti machten das vorbildlich, aber die Eimer waren nachher im Eimer. Waren wohl für zartere Hüfchen konzipiert. Celli schaffte beide Vorderhufe zugleich. Bei den Hinterhufen scheiterten wir an seinem Gehorsam. Solange Frauchen die Hand am Huf hat, hält man den schön brav hoch. Wenn Frauchen aber den Huf loslässt, wird es schwer, den Eimer genau dahin zu bekommen, wo der Huf den Boden berührt... Nacheinander ging's dann doch irgendwie. Braves Pony. Danach sollten wir Reiter mit verbundenen Augen einem Pferdebild den Schweif mittels eines Pins anheften. Das ist auch schwerer als es klingt. Aber wir stelletn uns alle gar nicht sooo schlecht an, denke ich. In zwischen war es auch trocken und nachdem wir uns jeder einen Eierring für den Rest des Weges eingepackt hatten, ging es weiter, wieder Richtung Zykloopenhof. Unterwegs gab es dann noch eine Aufgabe, das Überreiten einer blauen Plane. Nachdem Husrti erst ein bisserl rumhurstelte, gingen aber alle drei drüber. Dort angekommen wartete noch ein kleiner Parcours auf dem Reitplatz auf uns. Hier gab es vier Aufgaben: 1. Über ein Podest reiten. Wobei das von vielen recht frei interpretiert wurde. Längs, quer, hüpfen, drüber steigen, oder drüber laufen. Alles war geboten. Celli zierte sich erst ziemlich, er musste nämlich erstmal das Publikum inspizieren. Als er dann endlich das Podest in Augenschein genommen hatte, ging er auch schön darüber. Als zweites musste man einen knallgelben Besen aufnehmen, eine Runde damit reiten und ihn wieder zurück in seinen Ständer stellen. Das war kein Problem. Als drittes gab es einen Stangensalat. Da stellte sich der Traber richtig geschickt an. Und dann kam das Horrorkaninchen. Augenscheinlich nur ein Kinderspielzeug, das man vom Pferd aus einmal eine Runde auf einem Bistrotisch herum ziehen sollte, indem man den Tisch mit dem Pferd umrundete. Aber das blaue Ungetüm war so furchterregend, dass ich schließlich absteigen und pädagogisch wertvoll die Übung vom Boden aus machen musste.


Hat er das toll gemacht! (Bild: YR Photography)


Jenny, Hursti und der Besen (Bild: YR Photography)


Tina mit Obereisbär Darik (Bild: YR Photography)
Damit war unser Ritt beendet. Christine sammelte unsere Zettel mit den Antworten und Punkten ein, wir sattelten ab und deckten die Pferde noch ein bisschen ein. Bald darauf war der Trail auf dem Reitplatz abgebaut, sodass wir uns dort Paddocks abstecken konnten. Mit Wasser und Heu versorgt, waren unsere Ponys sehr zufrieden. Und für uns hieß es: Grill-Getümmel. Es gab wieder Lisas legendäre Kartoffelsuppe, Würstchen, Grillkäse, verschiedene Salate, Kuchen, Eierringe, Kaffee, Glühwein, Kalte  Getränke und und und... Wir ließen es uns gut gehen. Der Paso-Shop war auch geöffnet, so konnte man gleich noch ein bisschen shoppen gehen. Sehr zeitnah nahm Christine mit ihrem Team die Siegerehrung vor. Hier wurden bewusst nur die besten Drei geehrt. Der Rest bekam einen Eimer vom Zykloopenhof mit ein paar Leckereien für Mensch und Pferd drin. Mit einer Großpackung Gummibärchen wurde dann noch der Kostümpreis prämiert. Unsere Truppe bekam einen Preis, den zweiten bekamen zwei Reiterinnen, die extra mit der Schermaschine ihren Pferden Eisbären und Bärentatzen verpasst hatten.
Damit war der offizielle Teil zu ende. Wir blieben noch ein bisschen, besuchten noch Nadine im Shop und Tina führte immer wieder Mitglieder des Darik-Fanclubs zu ihrem Star, Schließlich machten wir uns auf den Heimweg. Hinter uns lag ein schöner Tag mit einer top Veranstaltung. Die Aufgaben waren verschieden gestaltet, auch , was den Schwierigkeitsgrad betraf, so dass jeder Erfolge verzeichnen konnte. Alle Teilnehmer waren gut gelaunt, keiner ließ sich vom Wetter die Stimmung vermiesen. Und durchwegs sah man nur super Pferd-Mensch-Teams. Alle Reiter waren faire Pferdeleute, keiner, der sein Pferd aus Ehrgeiz zwiebelte. Der Spaß stand ganz klar im Vordergrund.
Kaninchen (Bild: YR Photography) :
Was der Reiter sieht....
...und was das Pferd sieht!





















Vielen Dank an das ganze Zykloopen-Team, dass sie sich ein weiteres Mal entschieden hat, Regen und Kälte zu trotzen und eine doch nach wie vor außergewöhnliche Veranstaltung auf die Beine gestellt hat.

(Bild: Corazon Del Rio)

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