Sonntag, 16. Juni 2013

"Wer langsam reit, künnt groad so weit!" (Töltdistanz in Steckenroth)

Am Wochenende vom 15. und 16. Juni fand bei den Taunusfreizeitreitern wieder ein Breitensportwochenende statt. Dieses Jahr klappte es auch für mich und ich machte mich am Samstag Morgen auf den Weg, um die Töltdistanz zu bestreiten.
Das Reitgelände befindet sich bei Steckenroth im Taunus, ist sehr schön gelegen. Es gibt einen Reitplatz, überdachte Sitzmöglichkeiten und viel Platz zum Parken und Paddockbauen. Alles liegt schön beieinander, sodass die Wege kurz sind. Da ich, wegen einer riesigen Umleitung, schon zu spät zur VU ankam, ging ich geradewegs zu Meldestelle, bekam meine Startnummer und marschierte dann, mit Pferd natürlich, zur VU. Dort lief alles glatt und jetzt konnte ich erstmal entspannen. Mein Pony bekam ein Paddock und ich richtete mich "häuslich "ein. Jetzt erstmal Frühstücken. Die Essenstheke war klein, aber in Sachen Angebot und Vielfalt ganz groß! Kaffee und Brötchen mit Belag nach Wahl, Käse und Nutella für mich. Und ich registrierte hoch erfreut für später schon mal die Veggy-Würstchen - Burger auf der Karte! Daumen hoch und 100 Punkte dafür!
Um 11 Uhr war unsere Vorbesprechung. Die Strecke wurde besprochen und die Pausen- und Zielzeitenregeln nochmal erklärt. Die Startreihenfolge hing bereits aus, also waren wir mal gut informiert fürs Erste.
Um 13 Uhr dann ging es los, die erste Teilnehmerin startete auf die Strecke, die erste Runde it 12 km. Und wie sie aus dem Start raus schoss, schoss mir schon hier der Gedanke durch den Kopf: Oh, die will das Ding gewinnen. Bei der Zweiten Starterin gab es leider einen kleinen Unfall. Als sie auf die Strecke galoppierte, muss ihr Pferd wohl gestolpert sein. Sie stürzte, aber zum Glück blieben Pferd und Reiter unverletzt. Dennoch war ihr Ritt beendet. Ich ging als drittes raus und ich trabte mal lieber weniger heftig .Da dachte ich ja noch , in einem gleichmäßigen Tempo die Strecke durchreiten zu können. Zunächst ging es leicht bergan über Wiesenwege in Richtung Wald, wo der Weg zunächst noch ganz o.k. war. Aber ziemlich bald wurde es sehr schlammig und das in Verbindung mit bergab... für mich und mein Pferd bedeutete das: Schritt reiten. Doof... Dann ging es aber wieder aus dem Wald heraus und am Waldrand entlang. Und schon erreichten  wir die erste Töltstrecke. Der Traber töltete ganz artig, aber das Auto von Streckenposten Marie nach einer Kurve hat ihn dann so erschreckt (Nein, bei uns gibt es keine Autos... Niemalsnicht!). dass er erstmal eine Vollbremsung machte und dann etwas ins holpern geriet. Aber er fing sich wieder. Dann ging es schon wieder steil bergab und schon wieder in den Wald und schon wieder wurde es matschig und rutschig und mit vielen Baumwurzeln  und für uns schrittpflichtig. Das war ein etwas längeres Stück und obwohl ich Schritt ging, war es für mein Trabertier offenbar etwas anstrengend. Dann raus aus dem Wald, der Weg wurde wieder gut. Bald kam die zweite Töltstrecke, Caro stand dort als Streckenposten, und auch sie fand mein Pferd komisch. Also rief ich ihr zu: "Sag mal was!" "Sieht gut aus!" Kam zurück...naja, so hatte ich das nicht gemeint,aber der Traber war beruhigt: Ja, es ist nur ein Mensch. Dann kam der Streckenabschnitt, der mir am Besten gefiel. Hier konnte ich mal laufen lassen und Tempo machen. Schnell schmolzen die letzten Kilometer dahin. Als dann aber der Start/Zielplatz in Sicht kam, drehte  Celli hoch und wollte schnellst möglich da hin. Er regte sich dann derart auf, dass ich ihn lange Schritt gehen lies. Trotzdem dauerte es eine gute Zeit, bis wir sein Pulswert o.k. war und wir in die Pause durfte. Das beunruhigte mich dann schon etwas. Na gut, es war schwühl geworden auf dem letzten Stück und er war aufgeregt...trotzdem . 20 Minuten Pause gehen schnell vorbei und schon starteten wir auf die zweite Schleife mit 9 km. Celli lief gut, aber das änderte nichts an unserem Bergabmatschrutschproblem. Was unsere Verfolgerin dann auch zu uns und schließlich vor uns brachte. Ich konnte nur staunen, wie ihre Stute die für uns so schwierigen Waldwege hinunterflitzte. Respekt. Die erste Töltstrecke auf dieser Runde lief viel besser als vorher. Braves Trabsi! Und auch die zweite war in Ordnung. Nun wurde die Strecke abgekürzt und es dauerte nicht mehr lange, und das Ziel kam in Sicht. Hurra, geschafft. Zwar war mein Pony immer noch nicht so gut beim Regenerieren, aber es war ja Zeit genug. Nach einer Stunde mussten wir zur Nachuntersuchung und alles war top! Das ist schon immer der erste kleine Erfolg.
Die Siegerehrung sollte im Anschluss an die NU der letzten Teilnehmer stattfinden, doch die ließen auf sich warten. Es wurde herumtelefoniert, Caro an der zweiten Töltstrecke hatten sie noch nicht passiert. Und das nach so langer Zeit: Oh je, sie waren verloren gegangen. Schließlich erwischte sie eine Helferin am Handy, und sie bestätigten: Ja, wir haben uns verritten. Doch irgendwann trudelten auch die letzten beiden ein, wohlbehalten, wenn auch etwas erschöpft.
Um uns allen, die wir eine weite Heimfahrt vor uns hatten, entgegen zu kommen, zeigten sich die Veranstalter flexibel und wir bekamen unsere Siegerehrung zu Fuß oberhalb des Reitplatzes. Trotz unseres Mangels an Geländegängigleit im Schlamm schafften Celli und ich es immerhin aufs Treppchen und belegten Platz 3. Neben der Schleife und einer Stallplakette gab es als Ehrenpreis ein Feinkostpaket der Fa. Dittmann. Vielen Dank hierfür. Ein kleines Sahnebonbon waren unsere guten Töltnoten, die inoffiziell verlesen wurden, und ein Lob von Marie Wendel, dass alle Pferde eine sehr gute Gangqualität gezeigt hätten.

So allmählich traten einer nach dem anderen die Heimreise an und auch wir machten uns auf den Weg.
Wohlbehalten erreichten wir die Heimat und Celli wurde schon sehnsüchtig erwartet und freudig begrüßt, als er auf seine Koppel kam.

Neben der Töltdistanz gab es bei dieser Veranstaltung noch eine große Zahl an Wettbewerben in Dressur, Springen, Gelände etc. Die Taunusfreizeitreiter stellen hier jedes Jahr eine super Veranstaltung auf die Beine und bieten eine solche Vielfalt an Wettbewerben, die sich durchaus mit vielen Vereinen messen kann, die mit Halle, und Abreiteplatz etc. ausgestattet sind. Die Atmosphäre ist gemütlich und familiär, die Helfer freundlich und obwohl wir hier "nur" bei Freizeitreitern sind, finde ich, war das, was die Teilnehmer reiterlich zeigten, schon anspruchsvoll. Hier muss sich niemand hinter den sog. Turnierreitern verstecken.
Insgesamt eine Runde Sache.
Wer noch mehr wissen will, hier die Seite der Taunusfreizeitreiter.


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